Früchte-Krug:Ein Schoko-Apfel für fünf Mark

Früchte-Krug: Am Stand von Simon Krug gibt es für fünf Mark einen Schokoapfel.

Am Stand von Simon Krug gibt es für fünf Mark einen Schokoapfel.

(Foto: Stephan Rumpf)

"Bei uns können Sie noch in DM bezahlen", wirbt Früchte-Krug auf der Wiesn und anderen Volksfesten. Mit dem Angebot zieht er ganz besondere Kunden an.

Von Günther Knoll

Fünf D-Mark reichten im Jahr 2000 auf der Wiesn nicht einmal mehr für eine halbe Maß Bier, doch wer für das Geld 100 Gramm gebrannte Mandeln kaufte, dem blieb sogar noch eine Mark übrig. Wer heute auf dem Oktoberfest mit Restbeständen der alten Währung etwas bekommen will, der muss schon den Stand von Früchte-Krug besuchen. "Bei uns können Sie noch in DM bezahlen", wirbt der fahrende Spezialist für Schokofrüchte.

Fast überall, wo man den Stand aufbaue, gebe es Leute, die gleich am ersten Tag kämen, um diese Ankündigung auch einzulösen, berichtet Juniorchef Simon Krug. Inzwischen sammle sich zwar nicht mehr so viel altes Geld in der Kasse wie früher, aber es könne schon sein, "dass in zehn Tagen an die hundert Markt zusammenkommen".

Und dieser Service bringt offenbar auch besondere Kunden. Krug erzählt von einer älteren Frau, die mit ihrem D-Mark-Schein erst bezahlt habe, als er ihr versicherte, das Wechselgeld wieder in Mark zurückzugeben. Und auf dem Volksfest in Hof sei mehrmals ein älterer Mann an den Stand gekommen, etwas verschämt und jedes Mal in anderer Kleidung, um sich jeweils mit einem Hundert-Mark-Schein eine Schokobanane zu kaufen. "Verkleiden müssen Sie sich bei mir nicht", hat Krug ihm gesagt, denn das Wechseln sei ja Kundenservice.

Heute gibt es für fünf Mark bei Früchte Krug noch einen mit Schokolade überzogenen Apfel, am Weihnachtsmarkt im Hof der Residenz kann man sich davon überzeugen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: