Ein Sohn verteidigt seinen Vater im Gerichtssaal - und es ist wahrlich nicht irgendeine Vater-Sohn-Geschichte, die Fridolin Schley da in seinem dokumentarisch gut unterfütterten Roman "Die Verteidigung" aufgreift. Es geht vielmehr um die Nürnberger Prozesse 1947, bei denen der spätere Bundespräsident Richard von Weizsäcker seinen Vater Ernst von Weizsäcker verteidigte, während des NS-Regimes ein SS-Brigadeführer und Spitzendiplomat. Fridolin Schley hat für dieses Buch den Tukan-Preis 2021 erhalten. Nun wird die pandemiebedingt verschobene öffentliche Preisverleihung am 2. Juni im Literaturhaus nachgeholt; die Laudatio auf den Münchner Schriftsteller hält die Kollegin Dagmar Leupold. Es ist eine Ehrung für ein wichtiges Buch; in den Worten der Jury ein "kluger, psychologisch feinfühliger und genau recherchierter historischer Dokumentarroman", der uns "das Ringen um die Wahrheit als lebenslangen Prozess" zeigt.
Tukan-Preisverleihung an Fridolin Schley, Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr, Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Anmeldung erforderlich unter Telefon 29193427