Süddeutsche Zeitung

Fremdvergabe:Mitarbeiter der BMW-Welt arbeiten künftig wirklich für BMW

Bislang waren die Gästebetreuer bei einer Fremdfirma angestellt. Es hat immer wieder Ärger gegeben.

Von Thomas Kronewiter und Stephan Handel

Ein Großteil der Mitarbeiter in der BMW-Welt wird nach jahrelangem Hin und Her bald direkt beim Autobauer beschäftigt sein: 160 Bedienstete, die bislang beim externen Dienstleister Hofer Communications angestellt sind, werden zum Jahresende in die BMW AG übernommen. Darauf haben sich Konzernleitung und Betriebsrat geeinigt. Dies betrifft die Beschäftigten in der Gästebetreuung, im BMW-Museum und im Bereich Werksführungen, nicht aber Aufgaben, die auch sonst bei BMW extern vergeben sind, wie Reinigungskräfte oder die verpachteten Restaurants.

BMW-Sprecher Jochen Frey teilt mit, der Vertrag mit Hofer laufe ohnehin zum Jahresende aus.

Die Situation sei von Unzufriedenheit bei den Betroffenen und "nur begrenztem Einfluss" auf den externen Dienstleister geprägt gewesen; das habe zur Erkenntnis geführt, dass man es auch selbst machen könne. Nun werde die nötige Organisation bei BMW aufgebaut - das sei schwierig, da man keinen Einblick in die Arbeitsverträge der betroffenen Mitarbeiter habe. So müsse man sehen, wie sich die Aufgaben jedes einzelnen in den tariflichen Rahmen eingruppieren ließen. Details gibt es noch nicht, Frey spricht aber von einer "Verbesserung der Entgeltstruktur" für die Mitarbeiter.

Nach dem Wechsel von einer Münchner Agentur an den Berliner Dienstleister Hofer Communications im Januar 2013 hatten die Mitarbeiter neue Arbeitsverträge unterschreiben müssen - zunächst zum großen Teil zu deutlich schlechteren Konditionen. Eine Mischung aus Widerstand der Betroffenen und der Gewerkschaften sowie öffentlichem Druck führte zu Nachbesserungen, im Februar 2016 einigten sich Hofer und die IG Metall auf einen Tarifabschluss und Lohnerhöhungen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, BMW habe vor drei Wochen einen Arbeitsgerichts-Prozess gegen Hofer-Mitarbeiter verloren. Das ist falsch - in dem Prozess ging es um Mitarbeiter eines anderen externen Dienstleisters, die bei BMW in einem anderen Bereich tätig waren, nicht in der BMW-Welt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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Quelle:
SZ vom 11.09.2018/vewo
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