Süddeutsche Zeitung

Freizeitdruck in Corona-Zeiten:Walchensee-Sehnsucht nach Ruhe und Frieden

Lesezeit: 1 min

Noch so einen Sommer wie diesen wollen die Anwohner nicht mehr erleben. Nur: Wie soll man diesen Ansturm ausbremsen?

"Der erschöpfte See" vom 24./25. Oktober (Panorama) über den im Sommer belagerten Walchensee:

Da geht etwas verloren

In diesem Beitrag wird exemplarisch auf eine zwar sattsam bekannte, jedoch ungelöste Problematik eingegangen: die Übervölkerung der letzten landschaftlichen Idylle durch Blechlawinen und Massentourismus, hier am Beispiel Walchensee.

In ansprechender Prosa wird zutreffend beschrieben, was die Anwohner bewegt und was in den vergangenen Jahren dort verloren gegangen ist.

Leider hinterlassen die Zeilen die Leserschaft in resignativer Melancholie. Die mit der Thematik befassten dortigen Krisensitzungen scheinen zudem ergebnislos zu verlaufen. Dabei müsste doch allen klar sein, dass es keine Zukunft hat, dass jeder und jede mit dem eigenen Wagen an "seinem" Uferplatz parkt. Abgesehen davon, dass die massenhaft den See umrundenden Autos die Fußgänger und Radfahrer gefährden, ist das ganz simpel Raubbau an Natur und Umwelt.

Wir scheinen langsam zu verlernen, was Ruhe und Muße für einen Wert darstellen.

Warum fehlt der Mut, zum Beispiel von der Lenggrieser Seite aus die Mautstraße für Kraftfahrzeug-Fahrer, die zum Walchensee möchten, zu sperren (mit eng definierten Ausnahmen) und dafür zum Beispiel ab Wegscheid am Skiparkplatz Pendelbusse anzubieten?

Auch am anderen Ende der Mautstrecke wäre dann natürlich analog dem zu verfahren. So könnte ein guter Teil des Seeufers wieder etwas durchatmen. Es gibt eine Vielzahl an Beispielen, wo vehement Einspruch erhoben wird bei der Planung verkehrsberuhigter Zonen - und im Nachhinein sind alle glücklich damit.

Stephan Rolf, Wuppertal

Schmerzhafte Entwicklung

Ganz lieben Dank für diesen Artikel - treffender und einfühlsamer kann man nicht schreiben.

Als Einwohner von Wallgau schmerzt mich diese Entwicklung sehr und ich sehne mich nach Ruhe und Frieden.

Roland Buderath, Wallgau

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Quelle:
SZ vom 28.10.2020
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