Zwölf Monate in Moosburg:Parkplatzbegehren

Zwölf Monate in Moosburg: Der Umbau des Platzes "Auf dem Plan" und der geplante Wegfall vieler Parkplätze beschäftigte die Moosburger auch 2017. Im kommenden Jahr kommt es nun zum Bürgerentscheid.

Der Umbau des Platzes "Auf dem Plan" und der geplante Wegfall vieler Parkplätze beschäftigte die Moosburger auch 2017. Im kommenden Jahr kommt es nun zum Bürgerentscheid.

(Foto: Marco Einfeldt)

Weil viele Moosburger Sorge haben, wo sie in Zukunft ihre Autos abstellen können, wird es zu den Umbauplänen für den Platz "Auf dem Plan" im ersten Halbjahr 2018 einen Bürgerentscheid geben

Von Alexander Kappen, Moosburg

Der beabsichtigte Umbau des Platzes "Auf dem Plan" beschäftigt die Moosburger schon seit Jahren. Es wurde viel und kontrovers über das Thema diskutiert, ehe es schließlich zur Auslobung eines Architektenwettbewerbs kam. Aber wer dachte, dass mit der Vorstellung des Siegerentwurfs im März 2017 all die Diskussionen ein Ende hätten, der sah sich schnell eines Besseren belehrt.

Der Entwurf des siegreichen Büros Schegk Landschaftsarchitekten aus Haimhausen sieht - gemäß Auslobungstext - nur noch um die 15 Stellplätze im nordwestlichen Bereich des Platzes vor. Dazu einen einheitlichen, hochwertigen Granitbelag, ein überbaubares Fontänenfeld vor dem Kriegerdenkmal, eine großzügige Freifläche in der Mitte, ausreichende Bereiche an den Rändern für die Außengastronomie und einzelne Baumpflanzungen. In den Wochen und Monaten nach der Vorstellung des Entwurfs wurde dieser in zahlreichen Veranstaltungen auf Herz und Nieren geprüft. Während es etwa von Altstadtförderern und Grünen Lob gab, forderten die Freien Wähler weiterhin eine Tiefgarage unter dem "Plan". Die ÖDP wiederum vermisste belastbare Kostenangaben zur Umsetzung des Siegerentwurfs. Diese folgten bei einer Info-Veranstaltung Ende September. Unter 1,5 Millionen sei das Ganze wohl nicht zu machen, sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt.

Abgesehen von den Kosten trieb viele Moosburger jedoch weiterhin vor allem eines um: die Frage nach den wegfallenden gut 50 Parkplätzen. Das gipfelte in zwei Bürgerbegehren. Das der FDP, die eine Tiefgarage forderte, scheiterte daran, dass nicht genügend Unterschriften zusammen kamen. Das zweite von einem Initiatorenteam um SPD-Stadtrat Martin Pschorr und Ex-Bürgermeister Anton Neumaier war dagegen erfolgreich. Der Stadtrat ließ es im Dezember zu, im ersten Halbjahr 2018 werden die Moosburger entscheiden, ob der "Plan" erst umgebaut werden darf, wenn Ersatzparkplätze rechtlich gesichert und fertiggestellt sind. Der Parkplatz auf einem Gelände der Firma Clariant am Stadtgraben, den Meinelt im Dezember vorstellte, ist für die Initiatoren des Begehrens kein adäquater Ersatz - der Bürgerentscheid kommt in jedem Fall.

Eine Entscheidung gefallen ist bereits bei einem weiteren Bauprojekt, das die Politiker und Bürger der Stadt stark beschäftigt. Obwohl die Diskussionen anhielten, ob die finanziell immer noch nicht auf Rosen gebettete Stadt sich das überhaupt leisten könne, fasste der Stadtrat im Juli auf Antrag von Georg Hadersdorfer den Grundsatzbeschluss, ein neues Hallenbad zu bauen. Die genauen Kosten dafür kannte das Gremium da noch nicht, die Schätzungen beliefen sich allerdings auf um die acht Millionen Euro. Während etwa die Grünen immer noch der Ansicht waren, die Stadt könne das Hallenbad finanziell nicht stemmen, legte der Stadtrat sich im November auf eine Variante mit Erd- und Obergeschoss ohne Unterkellerung fest. Nicht endgültig ausdiskutiert ist jedoch, ob das Bad ein größeres Nichtschwimmerbecken bekommt oder einen höhenverstellbaren Beckenboden. Selbst der Ruf nach einer Sauna wurde immer wieder laut - alles Wünsche, deren Verwirklichung die Kosten sicher nicht drücken würde.

Vorangekommen ist die Stadt im Jahr 2017 auch in Sachen Wohnungsbau. So genehmigte der Stadtrat im Mai die vorgestellte Planung für den Bau von zwölf Sozialwohnungen an der Ecke Sudetenland- und Böhmerwaldstraße, welche die Kommune für rund 2,3 Millionen Euro in Eigenregie bauen wird. Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten an der neuen Obdachlosen- beziehungsweise Notunterkunft an der Landshuter Straße, die Mitte November bezugsfertig war.

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