Zusammenarbeit:Neufahrn und Hallbergmoos wollen Musikschulverein  gründen

Unterricht soll schon im September starten

Der Neufahrner Gemeinderat muss am Montag noch zustimmen, doch Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) ist überzeugt davon, dass es ein positives Votum geben wird, wie es am vergangenen Dienstag schon im Hallbergmooser Gemeinderat der Fall war. Und so luden Heilmeier und sein Hallbergmooser Kollege Harald Reents (CSU) am Donnerstag zu einem Pressegespräch ein, um die Öffentlichkeit über das Projekt zu informieren, das die Nachbarkommunen aus dem Hut gezaubert haben.

Geplant ist, einen gemeinsamen Musikschulverein zu gründen. Der Unterricht soll schon im September starten, die Gründungsversammlung ist für 16. April geplant. Franz Heilmeier war überzeugt, dass "etwas tolles Neues" entstehe. Für einen Ort von Neufahrns Größe sei es bisher eine Lücke, dass außer einigen Volkshochschul-Musikkursen und einem kleinen privaten Institut kein Angebot am Ort bestehe und musikalische Neufahrner stets nach Eching oder nach Hallbergmoos fahren müssten. In Hallbergmoos hat schon vor vielen Jahren Vladimir Genin, in Russland gebürtiger und in München lebender Pianist und Komponist, einen professionellen Musikunterricht auf die Beine gestellt. Mittlerweile läuft der Betrieb unter dem Dach der Hallbergmooser Volkshochschule, wo man über 250 Musikschüler zählt.

Wie Wolfgang Greth vom Bayerischen Verband der Musikschulen erklärte, werden die Gebühren kaum steigen. Denn die Musikschulsatzung sieht sozial verträgliche Gebühren, Geschwister- und Sozialermäßigungen vor. Deshalb übernehmen die beteiligten Kommunen 40 Prozent des Haushaltes. Neufahrn rechnet mit 25 000 Euro im ersten Jahr, Hallbergmoos mit rund 80 000 Euro. Neufahrner Eltern müssen auch nicht befürchten, ausschließlich nach Hallbergmoos zu fahren. "Die Musikschule muss da sein, wo die Kinder sind", betonte Greth. Das heißt, dass Angebote in Kindertagesstätten und Schulen ebenso geplant sind, wie Gruppen- und Einzelunterricht. Wie Heilmeier sagte, werden im ersten Jahr ein Drittel der Angebote in Neufahrn stattfinden und zwei Drittel in Hallbergmoos, wo die Infrastruktur schon besteht. Als Lokalität in Neufahrn stellte er sich beispielsweise die neue Grundschule vor. "Die Lehrkräfte wandern, nicht die Eltern fahren", umschrieb Greth das Prinzip.

Zumindest die Hallbergmooser Musikdozenten müssen sich vor der Neuerung nicht fürchten. Die Musikschulordnung schreibt vor, dass der Unterricht ausschließlich von studierten Musikern erteilt werden darf. Wie Bürgermeister Reents betonte, trifft diese Voraussetzung auf die Hallbergmooser Lehrkräfte zu. Die Verwaltung wird ebenfalls in Hallbergmoos angesiedelt sein. Was die künftige Leitung anbelangt, so will man ebenfalls auf bewährtes Personal zurückgreifen.

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