Süddeutsche Zeitung

Zusammenarbeit mit Bürger-Energie-Genossenschaft in Freising:Strom vom eigenen Dach

Montessori-Zentrum nimmt Solaranlage in Betrieb

Die Zusammenarbeit zwischen dem Montessoriverein Freising und der Bürger Energie Genossenschaft - Freisinger Land (BEG) trägt erste Früchte. Wie die BEG meldet, ist auf dem Dach des Montessori-Zentrums jetzt eine Solarstromanlage in Betrieb genommen worden. Damit könne der Montessoriverein nun "einen erheblichen Teil seines Stromes aus erneuerbaren Energien beziehen". Die BEG als Betreiberin freue sich, mit einer großen Solarstromanlage mit knapp 100 Kilowattpeak einen Beitrag dazu zu leisten.

Bis zu ein Drittel der prognostizierten knapp 100 000 Kilowattstunden jährlich werde direkt im Montessori-Zentrum verbraucht, das nun vorrangig mit Solarstrom vom eigenen Dach versorgt werde, heißt es in der Mitteilung weiter. Das habe für den Verein eine besondere Bedeutung, weil damit das Ziel einer nachhaltigen Gemeinschaft ein Stück greifbarer werde. Der produzierte Strom, der nicht an Ort und Stelle verbraucht werde, werde in das Stromnetz eingespeist und mit knapp acht Cent pro Kilowattstunde vergütet. Die Anlage soll darüber hinaus als Anschauungsobjekt für die Schüler und Lehrer dienen, wie die BEG weiter mitteilt. Dazu werde auf der Homepage der Genossenschaft die Stromerzeugung der Fotovoltaikanlage - wie von allen Bürgeranlagen - angezeigt.

Doch "diese erfreuliche Nachricht" sollte nicht darüber hinweg täuschen, "dass noch viel zu tun bleibt", warnt die BEG. Das Klimaabkommen von Paris von 2016 habe das Ziel, die Erderwärmung auf "deutlich unter zwei Grad zu begrenzen und möglichst unter 1,5 Grad anzustreben", dabei sei bereits eine Erwärmung von 1,1 Grad erreicht. "Wenn wir den Klimawandel und die Bedrohung unseres Wohlstandes durch immer häufigere Großschadensereignisse infolge von Naturgewalten wirksam begrenzen wollen, muss die Energiewende zu großen Teilen bis 2035 erfolgen."

Weil das aber nur erreicht werden könne, wenn jeder Einzelne seinen Beitrag leiste, sei es ein zentrales Anliegen der BEG, allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Beteiligung an der Produktion erneuerbarer Energien zu geben. Konkret sei dies über die Beteiligung an der Finanzierung der Anlage möglich, deren Gesamtkosten etwa 100 000 Euro betragen. Hierzu werde die BEG wieder ein Nachrangdarlehen aufnehmen, an dem sich alle Interessierten, insbesondere aber die Montessori-Mitglieder beteiligen könnten. Corona-bedingt werde das Beteiligungsangebot auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Die 2013 gegründete BEG hat mittlerweile fast 670 Mitglieder, darunter der Landkreis, viele Landkreisgemeinden, kirchliche und politische Gemeinden und Vereine. Die Genossenschaft ist weiter auf der Suche nach Dachflächen öffentlicher Gebäude, um weitere Projekte zu realisieren. Mehr Informationen sowie ein Beitrittsformular sind im Internet zu finden: www.beg-fs.de zu finden.

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SZ vom 29.05.2020 / sz
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