Bei der Suche nach einem Investor für die insolvente Großbäckerei Müller-Brot hat der vorläufige Insolvenzverwalter Hubert Ampferl offenbar nach wie vor zwei mögliche Kaufinteressenten, die an einer Übernahme des gesamten Betriebes interessiert sind. Die Zukunft der Bäckereikette, die in der vergangenen Woche erneut keine Genehmigung der Lebensmittelaufsicht erhalten hatte, um die Produktion wieder aufzunehmen, hängt davon ab, ob nicht nur das Filialnetz, sondern auch die Bäckerei selbst erhalten werden kann.
Am Montag legte Ampferl die Investoren-Angebote dem Gläubigerausschuss vor. Jetzt soll schnell entschieden werden, wer den Zuschlag bekommt und zu welchen Konditionen. Der neue Investor müsse den Behörden auch ein glaubwürdiges Hygienekonzept vorlegen, um eine erneute Abnahme beantragen zu können, sagte ein Sprecher der Insolvenzverwaltung. Es gehe nicht in erster Linie um Geld, sondern um Glaubwürdigkeit. Am Wochenende seien kleinere Mängel, die in der vergangenen Woche während der gescheiterten Abnahme aufgefallen waren, beseitigt und die Anlagen ein weiteres Mal mit Schädlingsbekämpfungsmittel benebelt worden. Für Donnerstag hat Ampferl die 1250 Beschäftigten zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Dort will er zunächst die Mitarbeiter, danach die Öffentlichkeit über die Zukunft der Arbeitsplätze und des Unternehmens informieren.
Am vergangenen Dienstag hatte das Landratsamt Freising in Absprache mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, der Regierung von Oberbayern und dem Gesundheitsministerium entschieden, dass Müller-Brot trotz sechswöchiger Reinigungs- und Sanierungsarbeiten noch nicht die notwendigen Hygieneauflagen erfüllt, um wieder zu backen. Im Anschluss hatte der vorläufige Insolvenzverwalter erklärt, kein Geld mehr für die Reinigung zu haben. Bis zum 1. April muss der Gläubigerausschuss eine Lösung finden, dann beginnt das Insolvenzverfahren.