Zu dunkel, zu klein und schlecht belüftet:In der Wärmestube ist es zu eng

Lange schon ist die Einrichtung für Wohnungslose viel zu klein, neue Räume im Pallottinergebäude gibt es zwar. Aber die Umbaukosten kann der Trägerverein nicht stemmen. Jetzt sind Spender und ehrenamtliche Handwerker gefragt.

Von Gudrun Regelein

Die Wärmestube im Pallottiner-Haus platzt aus allen Nähten. "Wir wissen teilweise gar nicht mehr, wohin mit unseren Gästen, so eng ist es", schildert Susanne Brejc, die Vorsitzende des gleichnamigen Vereins. Immer mehr Bedürftige kommen in die Wärmestube, immer mehr Menschen sind dankbar für ein warmes, kostenloses Mittagessen. "Wir haben allerdings nur 18 Sitzplätze. Im Dezember aber kamen fast täglich mehr als 30 Gäste. Hier kann sich dann keiner mehr rühren. Selbst die Helfer finden keinen Platz mehr", so Brejc. Doch nun bahnt sich eine Lösung an: Die Wärmestube kann im gleichen Gebäude in größere Räume umziehen - wenn es mit der Finanzierung klappt.

Seit einigen Jahren ist die Wärmestube im Keller des Klostergebäudes der Pallottiner mietfrei untergekommen. Dafür sei man sehr dankbar, meint Brejc, die betont, dass das Verhältnis zu den Pallottinern ein sehr gutes sei. "Aber die Räume sind mit knapp 40 Quadratmeter nicht nur zu klein und zudem sehr dunkel und schlecht belüftet, sondern die Treppe in den Keller ist steil und nicht behindertengerecht", sagt Brejc. Weiteres Problem sei, dass die Gäste der Wärmestube sich zum Rauchen vor dem Haupteingang des Pallottinerhauses treffen. Das aber wiederum sehen die Pallottiner, die in dem Gebäude ein Seminarhaus und Gästezimmer anbieten, nicht besonders gerne, da sich deren Besucher teilweise einen Weg durch die Raucher bahnen müssen. "Und das macht natürlich keinen besonders guten Eindruck."

Bereits vergangenes Jahr haben die Pallottiner dem Verein andere Räume im gleichen Gebäude angeboten, sie wären mit gut 70 Quadratmeter fast doppelt so groß und wesentlich besser zugänglich. Die Raucher könnten sich auf einer kleinen Terrasse treffen, auch diese Problem wäre dann gelöst. "Es wäre für alle eine Win-Win-Situation" , sagt Brejc. Allerdings müssen die angebotenen Räume, die derzeit als Werkstatt genutzt werden, noch umgebaut werden und dann bräuchte man zudem neue Sanitäranlagen, eine neue Heizung und natürlich eine Küche. Die Baugenehmigung hat die Stadt immerhin schon erteilt.

Etwa 60 000 Euro würden alleine die Baukosten betragen, so die Schätzung des für den Verein ehrenamtlich tätigen Freisinger Architekten Sebastian Habermeyer. 30 000 Euro könnte der Verein selbst beitragen, schon seit vielen Jahren hat er für diesen Zweck Geld zurückgelegt. 5000 Euro bekam die Wärmestube von der Freisinger Bürgerstiftung gespendet, deren Mitglieder das Projekt auch beratend begleiten und Kontakte vermitteln. Dennoch fehlen weitere Spenden, um die Gesamtkosten decken zu können. "Und natürlich wäre es sehr schön, wenn wir für die Einrichtung der Räume und die Ausstattung der neuen Küche, des Lagerraums und des Büros Unterstützung bekommen würden", sagt Brejc. Gerne würde man in der neuen Wärmestube auch eine Computerecke einrichten, oder bequeme Sessel aufstellen.

Möglichst viel soll in Eigenarbeit durchgeführt werden, beispielsweise Malerarbeiten oder das Entfernen unerwünschter Wände. Dennoch sind die Bau- und Materialkosten erheblich. Deshalb suche der Verein auch dringend Handwerker, sagt Brejc, die - im Idealfall - ehrenamtlich oder möglichst kostengünstig mitarbeiten und dabei behilflich sind, möglichst preiswert an Baumaterial zu kommen. "Wir brauchen Elektriker, Heizungsbauer, Sanitärfachleute, Schreiner, Fliesenleger und Gartenbauer", zählt Brejc auf. Sie ist optimistisch, das Projekt trotz der noch fehlenden Mittel realisieren zu können. Der Wunschtermin für den Einzug in die neuen Räume zumindest steht schon fest: Im Herbst, spätestens im Winter, zur Beginn der kalten Jahreszeit, wenn wieder viele Menschen kommen, wolle man eröffnen. Wer helfen möchte, kann sich mit der Vorsitzenden der Wärmestube, Susanne Brejc, (fs.wst@arcor.de) in Verbindung setzen.

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