Süddeutsche Zeitung

Zollingerin beschwert sich:Schotterberge verschwinden

Gemeinde lässt Reste von Straßenarbeiten abtransportieren

Von Katharina Aurich, Zolling

Die Asphaltschotterberge neben der Straße von Flitzing nach Osterimbach wirken herrenlos und sind im Sommer beinahe ganz unter üppig wachsenden Pflanzen verschwunden. Die wiederholte Nachfrage einer Bürgerin, die sich nicht damit zufrieden geben wollte, dass die Schotterberge auf Dauer dort liegen bleiben, bewirkte nun, dass sie abtransportiert und in einer Kiesgrube deponiert werden.

Bereits im Sommer 2020 hatte sich die Anwohnerin bei der Gemeinde erkundigt: "Kann es sein, dass vor Jahren nach der Straßenerneuerung zwischen Flitzing und Osterimbach mehrere Tonnen Straßenaufbruch (Asphalt, Teer) vergessen wurden, der eigentlich auf eine Deponie gehören würde?" Diese Frage hat die Gemeinde Zolling nun am Donnerstagvormittag mit einem "ja" beantwortet. Der Asphaltschotter werde in den nächsten Tagen abgefahren und auf einer Deponie entsorgt, versicherte Bürgermeister Helmut Priller.

Damit hat das Hin- und Her, wer für die Hinterlassenschaft der Straßenerneuerung zuständig ist, ein Ende. Denn die Gemeinde antwortete der Bürgerin 2020, dass ihr Anliegen "zuständigkeitshalber an das Landratsamt weitergeleitet wurde." Passiert ist seit dem nichts, so dass sich die Bürgerin an die SZ Freising wandte. Man warte wohl darauf, bis im wahrsten Sinne des Wortes Gras darüber gewachsen sei, kritisierte sie.

Nachfragen beim Landratsamt ergaben nun, dass die Behörde nicht für die Haufen zuständig sei, wie Pressesprecher Robert Stangl informiert. Auch die Nachfrage bei der Gemeinde ergab zunächst, - wieder einmal -, dass man nicht zuständig sei. Allerdings wurde die Sache dann wohl genauer geprüft, nachdem die Kollegen vom Landratsamt bei der Gemeinde nachforschten. "Seit heute ist klar, dass die Gemeinde etwas damit zu tun hat. Wir waren jahrelang der Meinung, es gehört nicht uns", so Bürgermeister Priller. Das Material wurde offensichtlich auf Veranlassung der Gemeinde dort liegen gelassen.

Die Schotterberge befänden sich auf dem Grundstück eines Landwirts, der vor Jahren gebeten hatte, dass das Material, das bei der Straßensanierung anfiel, bei ihm abgelagert werde, denn er wolle damit Feld- und Waldwege ausbessern, was offenbar nicht passiert ist.

Hätte die aufmerksame Bürgerin nicht erneut auf diesen Missstand hingewiesen, würden die Asphaltschotterberge vermutlich immer noch dort liegen. Es gehe von ihnen keine Gefährdung der Umwelt aus, betont Bürgermeister Priller, daher könne das Material in einer der beiden nahegelegenen Kiesgruben deponiert werden.

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Quelle:
SZ vom 26.02.2022
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