Wohnungsmarkt:Eine Art Mitarbeiterwerbung

Lesezeit: 2 min

Die Wohnungen an dieser Stelle sollten wirtschaftlich realisierbar sein, günstig vermietet werden können und trotzdem einen guten Wohnwert haben. (Foto: Marco Einfeldt)

Oberbürgermeister Eschenbacher denkt darüber nach, einen Teil der geplanten Wohnanlage in Lerchenfeld für das städtische Personal zu reservieren

Von Kerstin Vogel, Freising

Mit dem Bau der Wohnanlage in der Nachbarschaft der Lerchenfelder Feuerwehr ist noch nicht einmal begonnen worden, da träumen die ersten schon von ihrer Belegung: Mitglieder der Feuerwehr könnten hier vielleicht einmal bezahlbare Wohnungen finden, stellte sich Feuerwehrkommandant Anton Frankl (FSM) am Mittwoch im Planungsausschuss des Stadtrats vor; dass man einen Teil für neues städtisches Personal reservieren könnte, denkt Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher - als eine Form der "Mitarbeiterwerbung".

Erzeugt hat diese Begehrlichkeiten eine Praxisstudie mit Namen "bezahlbare Qualität im Wohnungsbau", zu der die Stadt Freising unlängst auf Empfehlung der Regierung von Oberbayern eingeladen worden war. Entwickelt werden sollte ein Konzept für eine Wohnbebauung auf den städtischen Grundstücken beiderseits der Therese-von-der-Vring-Straße an der Einmündung zur Katharina-Mair-Straße. Das Besondere an der Aufgabe: Die Wohnungen sollten wirtschaftlich realisierbar und zu unterhalten sein, günstig vermietet werden können, trotzdem einen guten Wohnwert haben und langfristig zur Verfügung stehen. Eine Machbarkeitsstudie ergab, dass die angestrebten Ziele auf den beiden Grundstücken umgesetzt werden können.

Insgesamt können hier 120 neue Wohnungen gebaut werden, wobei es sich zwar überwiegend um Ein- oder Zweizimmerwohnungen handeln wird, die den Bedarf von Alleinstehenden, Alleinerziehenden oder Studierenden lindern sollen. Das Konzept, das Stadtbaumeisterin Barbara Schelle im Ausschuss vorstellte, sieht darüber hinaus aber auch Wohnungen mit drei bis fünf Zimmern vor, die für Familien oder Wohngemeinschaften geeignet sind.

Auf beiden Baufeldern sollen drei Gebäude mit vier Geschossen entstehen, die sich jeweils um einen grünen Innenhof gruppieren. Hier sollen sich die Bewohner ebenso aufhalten können, wie auf den Dächern, auf denen neben Gärten auch Gemeinschaftsräume wie ein Waschsalon Platz finden. Weitere nutzbare Freiflächen werden durch breite Laubengänge geschaffen, die sich vor den Wohnungstüren weiten und somit "privat" genutzt werden können. Im Erdgeschoss könnten ein Hausmeister-Büro, eine Tagespflege oder auch Läden untergebracht werden.

"Das ist ein tolles Projekt. Ich würde mir wünschen, dass wir andere städtische Grundstücke auch so bebauen könnten", fasste Charlotte Reitsam die Begeisterung der Ausschussmitglieder zusammen. Man werde mit diesem Projekt Erfahrungen sammeln und könne das auf andere Grundstücke der Stadt übertragen", sagte der Oberbürgermeister optimistisch.

Ob nun Feuerwehrleute oder andere Personengruppen bei der Vergabe berücksichtigt werden können, darüber muss noch entschieden werden. "Die Stadt baut das und es gehört ihr", stellte Eschenbacher klar: Die Regeln für die Vergabe müssten aber vorher festgelegt werden. "Da werden wir wohl einen Freisinger Mix zusammenstellen."

© SZ vom 02.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: