Wohnungsmangel:Die Genossenschaft als Lösung

Moosburg an der Isar, 2018

Auch in Moosburg steigen die Mieten und die Immobilienpreise. Die Moosburger SPD hat sich jetzt mit dem Thema befasst.

(Foto: Sebastian Gabriel)

Wohnen wird im Landkreis immer teurer. In Moosburg erläutert Markus Käser, wie die Stadt Pfaffenhofen damit umgeht. Sein Fazit: "Die Kommune allein kann die Welt nicht retten, aber sie kann mitwirken."

Von Karlheinz Jessensky

Bezahlbarer Wohnraum, das ist ein inzwischen für viele unrealistischer Traum, ein Thema, das unter den Nägeln brennt. Gemeinden weisen Baugebiete aus, doch was können sie dafür tun, dass die Preise auch erschwinglich bleiben? Der Moosburger SPD-Ortsverein beschäftigt sich intensiv mit dem Problem und hatte jetzt den SPD-Kreis- und Ortsvorsitzenden von Pfaffenhofen, Markus Käser, zu Gast. Dessen Fazit: "Die Kommune allein kann die Welt nicht retten, aber sie kann mitwirken."

Markus Käser ist ein kompetenter Fachmann in diesen Fragen. In Pfaffenhofen ist er auch Vorstand der regionalen "Wohnungsbaugenossenschaft RaumPfaffenhofen" und Vorsitzender der "Bürgerenergie Bayern ". Nebenbei: Er war auch Kandidat für den SPD-Landesvorsitz. Nicht verwunderlich, dass Käser in seinem frei gesprochenen Vortrag zu dem Ergebnis kam, dass genossenschaftlicher Wohnungsbau ein gutes Mittel sei, der Preistreiberei am Wohnungsmarkt entgegenzuwirken.

Ortsvorsitzender Mathias Kern nahm dazu als Einstieg das jüngste Moosburger Baugebiet "Amperauen". Dort wurden und werden noch Grundstücke im Einheimischenmodell, im Los- und auch im Bieterverfahren vergeben, zu je einem Drittel.

Im Landkreis gibt es kaum Sozialwohnungen

Letzteres führt für die SPD zur weiteren massiven Verteuerung von Wohnen und Bauen. Sozialer und geförderter Wohnungsbau müsse verstärkt eingesetzt werden. Im Landkreis Freising gebe es fast keine Sozialwohnungen, meinte Mathias Kern, geschweige denn eine Wohnungsbaugenossenschaft. Markus Käser ging das Thema emotionslos an. Der Bodenpreis, der Baupreis und die Gewinnmarge bestimmten den Endpreis für den Käufer oder Mieter. Der Durchschnittspreis für den Quadratmeter Wohnraum liege in Moosburg bei etwa 5000 Euro. Mit Finanzierung habe ein Bauherr für eine 100-Quadratmeter-Wohnung in 40 Jahren dafür rund 700 000 Euro bezahlt. Wichtig sei, dass die Kommune möglichst viele Baugrundstücke in Eigenbesitz habe, bis zehn Prozent der entstehenden Wohnungen sollten dabei geförderter Wohnungsbau sein.

Im Flächennutzungsplan habe die Stadt Pfaffenhofen das Baulandmodell über das gesamte Stadtgebiet ausgewiesen. Voll erschlossen liege der Quadratmeterpreis dabei bei 450 Euro. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Pfaffenhofen könne 40 Wohnungen im Jahr errichten. Und dann gibt es dort auch noch die Wohnungsbaugenossenschaft.

Mieter im eigenen Haus

Man ist dann Mieter im eigenen Gebäude, mit dauerhaft stabiler Miete. Aus den 700 000 Euro im vorigen Beispiel würden dabei rund 600 000 Euro werden. "Die Genossenschaft ist das Zukunftsmodell für alle, die sich klassisches Wohneigentum nicht mehr leisten können", sagte Markus Käser, und 25 Prozent aller Wohnungen in Deutschland seien genossenschaftlich. In der Stadt Moosburg gibt es noch keine, in Pfaffenhofen wurde die Genossenschaft von fünf Personen gegründet.

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