Süddeutsche Zeitung

Wohnungen:Arbeitgeber sollen bauen

Kreis-SPD startet Antrag und will große Firmen in die Pflicht nehmen

Die SPD-Kreistagsfraktion beantragt, Landrat Josef Hauner (CSU) möge eine Initiative zum Bau von Betriebswohnungen im Landkreis Freising starten, die Verantwortlichen aus Privatwirtschaft und öffentlicher Hand an einen Tisch zu bringen und belastbare Vereinbarungen abzuschließen. Die Unterzeichner, Dieter Thalhammer, Anton Neumaier, Martin Bengler, Beate Frommhold-Buhl, Martin Pschorr und Peter Warlimont fordern, dass diese Betriebswohnungen von regional tätigen bedeutenden Arbeitgebern der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand gebaut werden sollen. Dazu zählen nach Meinung der Antragsteller beispielsweise der Landkreis Freising, die 24 Gemeinden des Landkreises, die HAW Weihenstephan-Triesdorf und die TU München, die Flughafen München GmbH (FMG) und Texas Instruments. Die Einbeziehung von Handwerk und Gewerbe, welche Wohnungswirtschaft durch Genossenschaften betreiben könnten, ist denkbar.

Die SPD-Kreistagsfraktion begründet ihren Antrag damit, dass die Mieten im Ballungsraum München seit Jahren unaufhörlich steigen. Für viele Menschen und insbesondere Familien sei die Belastungsgrenze erreicht, für viele sei sie sogar längst überschritten. Dieser Misere, die manche Menschen in existenzielle Nöte treibt, könne nur wirksam begegnet werden, wenn mehr Wohnraum geschaffen werde, der sich nicht am reinen Gewinnstreben ausrichte. Denn nach Auffassung der Antragsteller ist nicht nur die öffentliche Hand für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums zuständig, sondern ebenso die privaten, staatlichen und kommunalen Arbeitgeber stehen in besonderer sozialer Verantwortung. Überdies ist die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum zu einem wichtigen Faktor bei der Personalgewinnung für Unternehmen, Handwerk, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen geworden.

Nach Ansicht der Antragsteller passiert auf diesem Gebiet viel zu wenig. Es gebe zarte Ansätze hier und da, räumen sie ein, wie etwa bei der Flufhafen München Gesellschaft MG sowie bei der Sanierung von Wohnraum für Beschäftigte des Landkreises oder der Stadt Freising. Insgesamt bedürfe es aber einer kraftvollen Offensive, um dieses aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht wohl drängendste Thema unserer Region endlich wirksam anzupacken.

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Quelle:
SZ vom 12.06.2018 / beb
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