Wertvoll für Fische und Insekten:Nützliches Totholz

An Isar und Amper entstehen vielseitige Lebensräume

Das Wasserwirtschaftsamt bricht eine Lanze für das Totholz in Isar- und Amperauen. Wegen der Corona-Pandemie suchten viele Menschen derzeit Naturerlebnisse direkt vor der Haustür an Isar und Amper, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Was für Kinder ein großer Abenteuerspielplatz sei, irritiere aber auch manche. Dass am Ufer und im Wasser umgestürzte Bäume und große Äste liegen, werde nicht selten als Unordnung empfunden. Dass vermeintlich nutzbares Holz einfach sich selbst überlassen werde, erscheine manchen als Verschwendung. Aus wasserwirtschaftlicher und naturschutzfachlicher Sicht sei das sogenannte Totholz aber ein wichtiger Beitrag zu mehr Leben in Fluss und Aue, klärt das Wasserwirtschaftsamt auf.

Im Wasser diene Holz als Strukturelement und schaffe unterschiedlich schnell durchströmte Bereiche. Aus einem einförmig dahinströmenden Gerinne könne sich so ein abwechslungsreicher Lebensraum für eine Vielzahl von Fischen und anderen Gewässerlebewesen entwickeln. Als Strömungslenker könne Holz zudem die gewünschte Eigenentwicklung des Gewässers fördern. Dort, wo Ufer abbrechen dürften, könne sich beispielsweise der Eisvogel ansiedeln. Solange der Abfluss gewährleistet sei, werde Totholz deshalb sich selbst überlassen, stellt das Amt klar. Auch außerhalb des Wassers habe liegengelassenes Holz eine wichtige Funktion: "Verrottendes Holz ist Lebensraum für - teilweise extrem seltene - Insekten, die wiederum als Nahrung für andere Tiere dienen."

Was für die Tierwelt positiv sei, könne für Ungeübte beim Wassersport jedoch zur Gefahr werden, warnt das Wasserwirtschaftsamt: "Totholz im Gewässer hat schon manchen Bootsausflug im Nassen enden lassen. Vorausschauendes Fahren ist Pflicht, kritische Bereiche müssen im Zweifel an Land umgangen werden."

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