Weiteres Schulprojekt:Großzügig bauen

Weiteres Schulprojekt: Dringender Erweiterungsbedarf besteht bei der Vöttinger Grundschule. Das sagt eine Bevölkerungsprognose voraus.

Dringender Erweiterungsbedarf besteht bei der Vöttinger Grundschule. Das sagt eine Bevölkerungsprognose voraus.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Vöttinger Grundschule bedarf dringend einer Erweiterung. Das liegt zum einen an Vorgaben der Regierung, zum anderen am neuen Baugebiet Angerstraße West. Benötigt werden mehr Klassenzimmer und eine Zweifachturnhalle.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Stadt wächst unaufhörlich. Wo sich freie Flächen auftun, werden Wohnungen gebaut. Dort leben natürlich auch viele Familien mit Kindern. Darauf muss die Stadt Freising reagieren, möglichst vorausschauend. Vor allen Dingen bei den Schulen und Betreuungseinrichtungen. Wie groß der Druck hier ist, war am Dienstag im städtischen Ausschuss für Schule, Kultur und Sport zu hören. Innerhalb von nur etwas über einer Stunde sind dort die ersten Planungen für die umfassende Erweiterung und Sanierung der Grundschule Vötting, die Generalsanierung der Grundschule St. Korbinian, die Erweiterung des Kindergartens Sonnenschein an der Alleestraße und der Neubau einer Kindertagesstätte in Lerchenfeld auf den Weg gebracht worden.

Bei der Grundschule Vötting ist die Stadt Freising von der aktuellen Entwicklung überholt worden. Schon im Dezember 2016 war die Erweiterung des Gebäudes mit dem Neubau der Turnhalle beschlossen worden. Für diesen Ausbau wurde bereits eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die jedoch überarbeitet wurde, weil man einfach mehr Platz braucht. Das liegt nach Informationen von Robert Naujokat von der Verwaltung zum einen an den neuen Vorgaben der Regierung von Oberbayern zum Raumbedarf, zum anderen an dem neuen Baugebiet Angerstraße West. Damit habe sich die Prognose zum Bevölkerungszuwachs in diesem Schulsprengel noch erhöht. Nun brauche man im Unterschied zu der ersten Studie einen größeren Ganztagsbereich, zusätzliche Klassenzimmer und Fachräume sowie aufgrund der höheren Schülerzahlen eine Zweifachturnhalle. Eingearbeitet in diese Bedarfsplanung ist die mögliche Auflösung des Schulstandorts Pulling für den Fall, dass die dritte Startbahn gebaut wird. Die Pullinger Schüler werden dann nach Vötting umgesiedelt, weil es für sie an dem alten Standort zu laut werden würde.

Freisings Zweite Bürgermeisterin Eva Bönig merkte an dieser Stelle aber gleich an, sie sei sicher, dass der Schulstandort Pulling erhalten bleibe, "weil die dritte Startbahn nämlich nicht kommt". Grundsätzlich war man sich im Kulturausschuss aber einig, dass die Erweiterung "mit Luft nach oben" durchaus sinnvoll sei. Schließlich würden überall im Stadtgebiet Baulücken nachverdichtet, sagte Schulreferentin Ricarda Schindler (Freisinger Mitte). "Da kommt noch mehr auf uns zu", sagte sie.

Realisiert werden sollen in Vötting laut der neuen Studie nun 16 Klassenzimmer in Clusterbauweise und eine Zweifachturnhalle. Derzeit hat die Grundschule Vötting zwölf Klassen. Zehn Ganztagsgruppen sollen gebildet werden. Ähnlich wie in den neuen Schulen im Steinpark bekommt die Grundschule Vötting dann eine eigene Küche mit Mensa. Die Sanitäranlagen, die Heizung, das Wasserversorgungsnetz und die Brandschutzanlage sind zudem sanierungsgebedürftig. Baubeginn könnte, so wie es jetzt aussieht, 2021 sein. Gearbeitet werden soll im laufenden Schulbetrieb. Wenn alles rund läuft, könnte das Projekt bis zum Jahr 2023 fertiggestellt sein.

Schon lange auf der Agenda stehe bei der Stadt Freising die Generalsanierung der Grundschule Sankt Korbinian, sagte Eva Bönig. Die Schule sei ein Einzeldenkmal, die Sanierung sei darum durchaus eine Herausforderung. Die frühere Mädchenschule wurde im Jahr 1844 eröffnet.

Die letzte Sanierung hatte 1984 stattgefunden. Das ist schon eine Zeit lang her. Mittlerweile gebe es massive Probleme mit der Bausubstanz, der Haustechnik, dem Brandschutz, beim Kälte- und Wärmeschutz sowie der Akustik, sagte Robert Naujokat. Außerdem sollen in St. Korbinian das Inklusionskonzept und die Ganztagsgrundschule mit einem 100-prozentigen Versorgungsgrad umgesetzt werden.

Die Vorgaben der Inklusion könnten durch den Anbau oder den Einbau eines Aufzugs erfüllt werden, was bei einem denkmalgeschützten Gebäude natürlich nicht so einfach ist. Man sei hier aber bereits in Gesprächen mit dem Landesamt für Denkmalschutz und er sei in dieser Sache durchaus zuversichtlich, versicherte Naujokat. Bei optimalem Verlauf könnte 2022 mit dem Bau begonnen werden, 2024 könnte alles fertig sein.

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