Weihnachtsfeier des Stadtrats:Süßer die Glocken...

Weihnachtsfeier des Stadtrats: Kurz vor Heiligabend verwandelt sich der Sitzungssaal des Freisinger Rathauses traditionell in einen Festsaal, in dem die Stadträte und Stadträtinnen mit ihren Partnern und der Verwaltungsspitze das bevorstehende Weihnachtsfest und das Ende des Jahres feiern.

Kurz vor Heiligabend verwandelt sich der Sitzungssaal des Freisinger Rathauses traditionell in einen Festsaal, in dem die Stadträte und Stadträtinnen mit ihren Partnern und der Verwaltungsspitze das bevorstehende Weihnachtsfest und das Ende des Jahres feiern.

(Foto: Marco Einfeldt)

Stadtwerksdirektor Andreas Voigt kann acht kleine Bierkrüge gleichzeitig tragen. OB Eschenbacher erschreckt seine Frau, wenn er pünktlich nach Hause kommt, und am Buffet muss zur Ordnung gerufen werden. Eine Zusammenfassung von A bis Z

Von Kerstin Vogel, Freising

Eine ungewohnte Sitzordnung, weihnachtlich dekorierte Tische und passende Musik: Einmal im Jahr verwandelt sich der Sitzungssaal des Freisinger Rathauses in einen Festsaal, in dem die Stadträte und Stadträtinnen mit ihren Partnern und der Verwaltungsspitze das bevorstehende Weihnachtsfest und das Ende des Jahres feiern. Dabei gibt es Reden und Gespräche und auch sonst dies und das zu bemerken, was sich trefflich in einem kleinen Glossar zusammenfassen lässt:

Arbeitsgremium: Anderes Wort für den Freisinger Stadtrat, weil dieser mitsamt der Verwaltung "geradewegs und endgültig zu einem konstruktiven Arbeitsverhältnis zusammengefunden hat", wie es Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in seiner Weihnachtsrede formulierte. Bürgermeisterin Eva Bönig appellierte in ihrer Ansprache ebenfalls, das A. in seiner funktionierenden Form "dringend zu erhalten".

Bier: Getränk, das bei der Weihnachtsfeier des Stadtrats von Luzie Mitterhofer und Erich Stenzel ausgeschenkt wird. Nützlicher Gast bei so einer Feier ist der Freisinger Stadtwerksdirektor Andreas Voigt. Er kann mindestens acht kleine Bierkrüge gleichzeitig tragen und an einen Tisch bringen.

Caterer: Wichtiger Garant für das Gelingen einer Weihnachtsfeier im Sitzungssaal des Rathauses. In diesem Jahr wurden die Aufgaben des C. wieder von Joaquin von Dehns "Muskat Partyservice" übernommen. Lecker.

Dank: Etwas weniger emotional als bei Oskar-Dankesreden, dafür wird im Prinzip jedem gedankt, der sich im Saal aufhält - den Stadträten und Stadträtinnen, den Mitarbeitern der Verwaltung, den Vorzimmerdamen, den Partnerinnen und Partnern und natürlich dem Oberbürgermeister sowie Nullzwei und Nulldrei.

Erschrecken, kurzes: Reaktion von Nergiz Eschenbacher, Frau des Oberbürgermeisters, wenn ihr Mann ausnahmsweise einmal pünktlich aus dem Rathaus nach Hause kommt. Aus dem E. resultierender Dialog: "Huch, was machst Du denn hier?" - "Ich wohne hier."

Flanke, rechte: Konstellation am Buffet des Caterers, bei der sich von rechts eine zweite Schlange in die bereits anstehenden Gäste der Weihnachtsfeier hineindrängelt. Das Reißverschlussverfahren kommt dabei nur mangelhaft zur Ausführung, weshalb die F. ab und zu zur Ordnung gerufen werden muss.

Gutes Gefühl: Dürfen die Freisinger Stadträte laut Tobias Eschenbacher haben, weil sie im vergangenen Jahr "mit aller Kraft und allem Nachdruck, vor allem aber mit großer Ernsthaftigkeit und Geschlossenheit gemeinsam eine Themenfülle abgearbeitet haben".

Halbes Jahrhundert, ein: So lang unterstützt Christa Weinzierl, die Frau von SPD-Stadtrat Helmut Weinzierl, nun schon die kommunalpolitische Arbeit ihres Mannes. Damit dürfte sie unter den Partnerinnen und Partnern der Freisinger Stadträte die Dienstälteste sein. Der Ehemann von Nullzwei beispielsweise bringt es "nur" auf ein Vierteljahrhundert.

Im Wort: Dort stehen die Stadträte und Stadträtinnen bei den Freisinger Bürgern, wie Bürgermeisterin Eva Bönig in ihrer Ansprache sagte. Stellvertretend für diese 48 000 Menschen müssten die Mandatsträger "Entscheidungen treffen, Weichenstellungen vornehmen und Probleme lösen", formulierte sie: "Selbstverständlich mit Unterstützung der Fachreferate, aber gefordert zu einem eigenen Meinungsbild."

Jonglage mit Terminen: Fähigkeit der Damen Nanko, Hinz und Wimmer im Vorzimmer des Oberbürgermeisters. Weitere hier verortete Fähigkeiten, die bei der Weihnachtsfeier hervorgehoben wurden: Loyalität, Diskretion, ein "kühler Kopf", auch wenn es mal hektisch wird, Ausstattung von Nullzwei und Nulldrei mit Gratulationsgeschenken, wenn erforderlich, und ein insgesamt reibungsloser Ablauf der Organisation.

Kulturstadt: Gerne verwendetes Attribut für die Stadt Freising. Als Highlight hat die K. 2015 das Kulturfestival des Bezirks Oberbayern "Zamma" ausgerichtet, wie der Oberbürgermeister in seinem Rückblick erinnerte.

Luzie Mitterhofer und Erich Stenzel: Wichtigste Mitarbeiter der Freisinger Stadtverwaltung. Grund: Versorgen die Besucher der Weihnachtsfeier mit Getränken. Haben spätestens nach der ersten Rede alle Hände voll zu tun. Dafür gebührt auch ihnen Dank.

Marathon, erfolgreicher: Umschreibung des Oberbürgermeisters für die Arbeit des vergangenen Jahres, bei der "gemeinsam ein Gesamthaushalt von 137,4 Millionen Euro bewegt und verantwortet" wurde und man sich noch bis knapp eine Woche vor Heiligabend mit wichtigen Themen wie dem Wohnungsvergabebericht und der Innenstadtkonzeption befassen musste.

Nullzwei und Nulldrei: Verwaltungsintern verwendete Decknamen der Bürgermeister Eva Bönig und Hans Hölzl. Für ihre Flexibilität und Belastbarkeit hat Tobias Eschenbacher N. und N. bei der Weihnachtsfeier seinen besonderen Dank ausgesprochen. Nulleins ist naturgemäß der Oberbürgermeister. Wer Nullachtfuffzehn ist, blieb einmal mehr offen.

Oberbürgermeister: Stadtoberhaupt und Hauptredner des Abends. Sprach den Stadträten, der Verwaltungsspitze und den Partnerinnen und Partnern seinen Dank für ihre Arbeit aus. Wurde umgekehrt von Co-Rednerin Eva Bönig für seine "neutrale Art, auch aufgeregten Sitzungen die Schärfe zu nehmen", gelobt. Die Funktionsfähigkeit des O. wird garantiert durch die Damen in seinem Vorzimmer und seine Ehefrau Nergiz.

Partnerinnen und Partner: An diesem Abend ausdrücklich mit eingeladene Ehemänner, Ehefrauen, Lebensgefährten und -innen der Stadträte und Referatsleiter. Ohne die P. und P. und deren Verständnis "wäre vieles nicht machbar", sagte Tobias Eschenbacher und sprach ihnen ebenso wie anschließend Bürgermeisterin Eva Bönig seinen Dank aus, weil sie "oft hinter Sitzungen, Fraktionsbesprechungen und offiziellen Terminen zurückstehen müssen".

Querungen: Zu den ersten Baumaßnahmen für die Freisinger Westtangente, mit denen 2015 begonnen wurde, gehören die Q. der Schlüterallee und des Galgenbachs. Als weitere Erfolgserlebnisse des vergangenen Jahres zählte der Oberbürgermeister unter anderem die offizielle Inbetriebnahme der "Weihenstephan Arena", den neuen Isarsteg, die diversen Vorarbeiten für die Umgestaltung der Freisinger Innenstadt, die Vorbereitungen für den Bau des neuen Kombibads in Lerchenfeld und den Realisierungswettbewerb für das neue Stadtquartier zwischen Anger- und Gartenstraße auf.

Rüffel, versteckter: Ausgesprochen von Eva Bönig in ihrer Rede bei der Weihnachtsfeier, verpackt in den Appell an die anderen Stadträte, sich "sehen zu lassen bei gesellschaftlichen Anlässen, ansprechbar zu sein auf der Straße, beim Busfahren, überall im Alltag für die Bevölkerung, die wir schließlich vertreten". Bei den zahlreichen Gedenk- und Erinnerungsveranstaltungen zum Kriegsende in diesem Jahr hätte sich Nullzwei "oftmals eine stärkere Beteiligung aus den Reihen des Stadtrats gewünscht".

Süßer die Glocken: Weihnachtslied, das bei der Weihnachtsfeier des Stadtrat zusammen mit anderen weihnachtlichen Weisen von einer Musikgruppe vorgetragen wurde.

Transparenz der Arbeit: Ist nach Einschätzung von Bürgermeisterin Bönig durch den "Work flow und den Informationsaustausch innerhalb der Verwaltung gegeben". Auch dafür gab es Lob und natürlich Dank.

Unterhaltungen: Drehen sich auch im gemütlichen Teil einer Stadtrats-Weihnachtsfeier ganz oft um die stadtpolitische Arbeit. Ganz oft aber auch nicht.

Vasen: Wichtiges Utensil in der Ausstattung des Sitzungssaals am Abend der Weihnachtsfeier. Irgendwo müssen die ganzen Blumensträuße, die im Zusammenhang mit dem Dank vergeben werden, schließlich den Abend über aufbewahrt werden.

Weihnachtsgeschenk, kein: Ein W. im Sinne von "2016 wird alles leichter" wollte der Oberbürgermeister den Stadträten nicht machen. Zu groß seien die Aufgaben und finanziellen Belastungen, die mit der Asamsanierung, der Westtangente, dem Schulkonzept und der Innenstadtkonzeption auf die Stadt zukämen, sagte er. Er gab sich jedoch überzeugt, dass das Arbeitesgremium Stadtrat diese Herausforderungen zusammen mit der Verwaltung wird meistern können.

X-stes Mal: Quantifizierung für die Häufigkeit, mit der bestimmte Themen im Stadtrat immer wieder vom Grundsatz her neu diskutiert werden. Kann laut Tobias Eschenbacher "durchaus an den Nerven zehren", trotzdem bescheinigte er den Fraktionen und Gruppierungen des Stadtrats im Allgemeinen einen "konstruktiven Diskurs, der sachlich und fair verläuft".

Zoff, harmonisch ausgetragener: Nach Einschätzung von Nullzwei ließen die Debatten im Stadtrat im vergangenen Jahr "selten den persönlichen Respekt vermissen". Noch ein Anlass für Dank.

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