Weihenstephan:Minztee und Gulaschsuppe

Weihenstephan: Capoeira, ein Kampftanz, wurde während der Kolonialzeit in Brasilien von aus Afrika verschleppten Sklaven praktiziert und weiterentwickelt. Auch diese Vorführung war beim "International Day" zu sehen.

Capoeira, ein Kampftanz, wurde während der Kolonialzeit in Brasilien von aus Afrika verschleppten Sklaven praktiziert und weiterentwickelt. Auch diese Vorführung war beim "International Day" zu sehen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Beim "International Day" am Wissenschaftszentrum stellen ausländische Studenten sich und ihre Heimat vor

Von Katharina Aurich, Freising

Die Weltkarte im Foyer des Zentralen Hörsaalgebäudes des Wissenschaftszentrums Weihenstephan (WZW) der TU war mit Fähnchen übersät. Sie markierten die Heimatländer der jungen Menschen, die zur Zeit in Freising studieren. Rund 20 Prozent der Studierenden und Angestellten am WZW hätten inzwischen ausländische Wurzeln, Tendenz steigend, informierte Professor Dieter Langosch, Beauftragter für den internationalen Austausch. Beim "International Day" am Mittwoch stellten sie im Foyer des Hörsaalgebäudes ihr Land mit typischen Speisen, mit Musik und Bildern vor. Außerdem informierten zahlreiche Institutionen über die Möglichkeiten für deutsche Studierende, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu verbringen.

Dieter Langosch, der selbst einige Zeit in den USA geforscht hat, betonte zur Begrüßung den unschätzbaren Wert, den ein Auslandsaufenthalt für junge Menschen habe. Man komme inhaltlich im Studium weiter, sammle viele persönliche Erfahrungen, sehe aber auch Deutschland aus einem ganz anderen Blickwinkel. Diese Einschätzung bestätigten zahlreiche Erfahrungsberichte von TU Studenten, die eine Zeit lang in China, Bangladesch, Norwegen, Irland und vielen Ländern mehr verbracht hatten und ihre Eindrücke auf Postern zum Nachlesen präsentierten. Seit 2014 gibt es alljährlich diesen "Internationalen Tag" an allen Standorten der TU München als Plattform, um sich kennenzulernen, auszutauschen und sich zu informieren. Doch nicht nur trockenen Lesestoff hatten die Studenten mitgebracht, sondern für diesen Tag typische Gerichte und Getränke ihres Landes zubereitet.

Swarna Saha aus Dakar in Bangladesch bot eine Hühnersuppe mit Bohnen und Mais an, als Nachtisch gab es Puffreis. Die Gewürze dafür hatte sie in einem Geschäft in München gekauft, wie sie erzählte. Die junge Frau verbringt zwei Jahre am Campus Weihenstephan und macht ihren Master in Gartenbaumanagement, bevor sie wieder in ihre Heimat zurück kehrt. Natürlich werden alle Vorlesungen dafür auf Englisch gehalten. Dies sei an der TU München, die ihre Internationalisierung kräftig vorantreiben, inzwischen in vielen Studiengängen Standard, berichtet Andreas Printz, der für den weltweiten Studentenaustausch am WZW zuständig ist. Die allermeisten Gaststudenten wohnen in Freising im Studentenwohnheim. Sie fühlten sich dort sehr wohl, erzählten die jungen Leute aus Bangladesch.

Am Nebentisch standen drei indische Studierende in ihren heimattypischen Gewändern. Sie studieren "Life Sience Economics and Policy", informierte Shema Elizabeth John aus Bangalore in Südindien. Für den "Internationalen Tag" hatte sie ein typisches, indisches Curry mitgebracht. Aus Kolumbien präsentierten Studierende süße Nachspeisen, es gab Minztee und Gebäck aus Marokko und aus Ungarn eine kräftige Gulaschsuppe. Schließlich zeigten noch Capoeiratänzer den typischen Kampftanz aus Brasilien.

Für diejenigen deutschen Studenten, die einen Auslandsaufenthalt planen, informierte zum Beispiel die "Internationale Forststudentenassoziation" über Stipendienprogramme und am Stand des "Clubs Ausländischer Weihenstephaner" trafen sie vor allem Brauer, die früher einmal in hier in Freising studierten und nun dem weltweit gespannten Ehemaligen-Netzwerk angehören.

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