Hochschulen in Weihenstephan:Endlich grünt es auf dem grauen Platz

Hochschulen in Weihenstephan: Mit seinem Entwurf "Hello again", drei großen Pflanzenskulpturen, hat Christian Wichmann den Wettbewerb "Kunst am Bau" für den Vorplatz des Zentrums für naturwissenschaftliche Grundlagen gewonnen.

Mit seinem Entwurf "Hello again", drei großen Pflanzenskulpturen, hat Christian Wichmann den Wettbewerb "Kunst am Bau" für den Vorplatz des Zentrums für naturwissenschaftliche Grundlagen gewonnen.

(Foto: Christian Wichmann)

Mit seinen drei großen Pflanzenskulpturen gewinnt Christian Wichmann den "Kunst am Bau"-Wettbewerb für das neue Gebäude der HSWT an der Vöttinger Straße.

Von Petra Schnirch, Freising

Der graue Platz vor dem Zentrum für naturwissenschaftliche Grundlagen an der Vöttinger Straße bekommt nun doch noch etwas Grün - als Kunst am Bau. Mit seinen drei Pflanzenskulpturen aus Stahl- und Aluminiumblech hat der Münchner Künstler Christian Wichmann den Wettbewerb für den Eingangsbereich des Neubaus der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) gewonnen. Das gab das Staatliche Bauamt Freising am Montag bekannt. Die Jury spricht sich dafür aus, den Entwurf mit dem Titel "Hello again" umzusetzen. Das Staatliche Bauamt Freising will der Empfehlung folgen. Das Kunstwerk soll nach Möglichkeit bis Ende 2022 realisiert werden, wie Andreas Kronthaler, Leiter der Behörde, sagt.

Neun Künstlerinnen und Künstler hatte das Staatliche Bauamt eingeladen, Vorschläge einzureichen. Gefordert war ein skulpturales Kunstwerk, "das auf die architektonischen Gegebenheiten und den 'Geist des Ortes‛ reagiert, durch künstlerische Qualität und Aussagekraft beeindruckt und die Aufenthaltsqualität für die Nutzerinnen und Nutzer steigert". Das Urteil der Jury zu den anonym vorgestellten Arbeiten fiel recht eindeutig aus: Mit fünf von sechs Stimmen sprach sie sich am 31. März unter Vorsitz der bildenden Künstlerin Gabriele Obermaier für die grüne Landmarke von Christian Wichmann aus.

Ein Ort, an dem es um Wachsen und Forschen geht

Die Doldenblütler sind zwischen sieben und 8,50 Meter hoch, "sie erzählen von der kreativen Kraft der Pflanzen und verweisen mit ihrer Existenz auf einen Ort, an dem es um das Wachsen und Forschen geht", so die Begründung der Jury. Durch die raumgreifenden Figuren, die lockere Platzierung und die frische Farbgebung steigere die Arbeit deutlich die Aufenthaltsqualität des Platzes. "Hello again" bilde darüber hinaus formal einen erfreulichen Kontrast zum Bauwerk und ergänze dabei dessen Farbkanon. Auch den Bezug zur Pappelallee wertete die Jury positiv.

Der Künstler Christian Wichmann, geboren 1958 in München, hat bereits zahlreiche Arbeiten für den öffentlichen Raum geschaffen. Dazu zählen die "Lebenskreise", das sind Mobile im Eingangsbereich der Firma Sandoz in Holzkirchen, oder "Himmel & Paradies", ein Video als Dauerinstallation in der Pauls-Kirche in München. Auch in der Region war er schon tätig mit den "Bildungsakrobaten", einer Glaswand am Gymnasium in Erding, oder, schon länger zurückliegend, dem Wandrelief und Windspiel an der Realschule Moosburg. 2020 stellte Wichmann beim Freisinger Kulturverein Modern Studio aus.

Eine neue, beeindruckende Leuchtobjekt-Serie "Lost Creatures" von Christian Wichmann basiert auf dem Gedanken, das Artensterben der Fauna und Flora der Weltmeere in einer künstlerischen Form zu dokumentieren, wie es auf seiner Homepage heißt (www.christian-wichmann.net). Entstanden sind "geheimnisvolle Kreaturen der Tier- und Pflanzenunterwasserwelt, die mit dem Material Einweg-Plastik verschmelzen", so der Künstler weiter.

Hochschulen in Weihenstephan: Der überdimensionierte Schwammerl von Tim Bennet mit dem Titel "DA!" kam auf Platz zwei.

Der überdimensionierte Schwammerl von Tim Bennet mit dem Titel "DA!" kam auf Platz zwei.

(Foto: Tim Bennet)

Platz zwei des Weihenstephaner Wettbewerbs ging an Tim Bennet, dessen Entwurf "DA!" einen überdimensionierten Schwammerl aus Bronze zeigt. Er soll "stellvertretend für Lebewesen, aber speziell für die Wichtigkeit von Pilzen in der Natur, in der Wissenschaft und in der Industrie" stehen. Den dritten Rang belegte Benjamin Bergmann mit "Cosmic Green", einer baumartigen Skulptur aus grün lackiertem Stahl mit sechs Kugeln. Sie symbolisieren die sechs Fachrichtungen der Hochschule und erreichen nach Meinung der Jury so eine identitätsstiftende Wirkung.

Hochschulen in Weihenstephan: "Cosmic Green" von Benjamin Bergmann setzte die Jury auf Rang drei.

"Cosmic Green" von Benjamin Bergmann setzte die Jury auf Rang drei.

(Foto: Benjamin Bergmann)

Über die "Kunst am Bau" bekommt der Vorplatz nun nachträglich einige florale Elemente. Nach der Einweihung des Gebäudes im Herbst 2016 war Kritik laut geworden, dass das Areal für eine Hochschule mit grünem Fächerspektrum zu grau und eintönig sei, weil kein einziger Baum gepflanzt wurde. Das Staatliche Bauamt verwies damals darauf, dass dies nicht möglich gewesen sei, weil sich unter dem Platz Knotenpunkte diverser Leitungen befänden. Dass der Wettbewerb erst Mitte 2021 eingeleitet werden konnte, erklärt Behördenleiter Kronthaler mit der hohen Auslastung des Staatlichen Bauamts Freising.

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