Weichen gestellt:Bald gibt es eine richtige Mensa

Weichen gestellt: Seit zehn Jahren müssen die Schüler der Neufahrner Mittelschule ihr Mittagessen in Containern einnehmen. Die werden bald durch eine richtige Mensa ersetzt.

Seit zehn Jahren müssen die Schüler der Neufahrner Mittelschule ihr Mittagessen in Containern einnehmen. Die werden bald durch eine richtige Mensa ersetzt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Neufahrner Gemeinderat beschließt, östlichen Flügel der Jo-Mihaly-Mittelschule durch einen etwas verbreiterten Neubau zu ersetzen. Anstatt wie bisher in Containern, können die Schüler dann dort ihre Mahlzeiten einnehmen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Nach gut zehn Jahren in Containern sind jetzt die Weichen für eine richtige Mensa der Jo-Mihaly-Mittelschule gestellt: Der östliche Flügel des bestehenden Gebäudekomplexes wird dafür teilweise durch einen etwas breiteren Neubau mit entsprechenden Räumen ersetzt. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit entschieden.

Zuvor waren mehrere Bauvarianten im Gespräch gewesen. In einem Fall hätte dafür aber ein Teil des Innenpausenhofs geopfert werden müssen, in einem anderen wäre die Grünfläche zwischen der Schule und der Käthe-Winkelmann-Halle verloren gegangen, die von den Ganztagskindern für Aktivitäten im Freien genutzt wird. Außerdem hätte man sich mit einem Anbau auf dieser Fläche die Möglichkeit verbaut, die Sporthalle bei Bedarf zu erweitern. Architekt Nepomuk Wagner war deshalb mit der Ausarbeitung einer weiteren Idee beauftragt worden, die alle diese Kritikpunkte berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein Plan, dessen Umsetzung nach jetzigem Stand 2,7 Millionen Euro kostet.

Noch um gut eine Million Euro teurer wäre es, den Neubau mit einem Obergeschoss zu versehen. Schulleiterin Marietta Hager hatte das angeregt. Im ersten Stock könnten zusätzliche Räume für die offene Ganztagsbetreuung oder bei Bedarf für Klassenzimmer entstehen, hatte sie vor den Ferien erklärt. Näher erläutert wurde das von ihr nicht mehr, wie es in der Sitzung hieß. Von der Notwendigkeit eines Obergeschosses war eine Mehrheit im Gemeinderat - auch mit Blick auf die hohen Zusatzkosten - nicht überzeugt.

Zu den Gegnern der favorisierten Lösung gehört Schulreferent Josef Eschlwech (Freie Wähler), dessen Fraktion zu den früheren Plänen für einen Mensa-Neubau im nördlichen Pausenhof zurückgekehrt wäre. Dass stattdessen die Grünfläche zwischen Schule und Sporthalle verkleinert wird, sei "überhaupt nicht tragbar". Und dass die Option für eine Sporthallenerweiterung erhalten bleiben soll, kann Eschlwech ebenfalls nicht nachvollziehen. Die Halle sei schließlich schon 1972 gebaut worden, eine Erweiterung sei da gar nicht wirklich möglich und auch nicht nötig, nachdem die Jahnhalle bereits "gespiegelt" werden soll. In absehbarer Zeit entstünden aber zwei große Neubaugebiete, mahnte Burghard Rübenthal (CSU), und damit werde der Bedarf insgesamt stark steigen.

Während die Planungen bei der Mittelschul-Mensa noch am Anfang stehen, sollten die Arbeiten bei der im Herbst 2016 eröffneten neuen Grundschule am Fürholzer Weg längst beendet sein. Wie berichtet ist die Liste der Restarbeiten und der Mängel aber nicht abgearbeitet. Trotzdem wird der Grundschulausschuss nun aufgelöst. Was jetzt noch komme, sei im Wesentlichen eine Sache der Rechtsanwälte und der Bauüberwachung, stellte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) fest, darum könne sich der Bauausschuss kümmern.

Der Grundschulausschuss war nach einem folgenschweren Vermessungsfehler auf Antrag der FDP gegründet worden, um die Vorgänge aufzuarbeiten und das Projekt weiter zu begleiten. Man habe es dem Architekten, der Bauleitung und der Projektsteuerung "nicht immer leicht gemacht", resümierte Markus Funke (FDP). Aber das sei wichtig gewesen. Es habe auch "kaum ein gläserneres Projekt" gegeben, merkte der Bürgermeister an. Man habe einiges über die "Vertragssachen" und die VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, Anm. d. Red.) erfahren und gelernt, dass sie den Firmen "viele Rechte auf Versäumnisse" gestatten, so Funke weiter. Wegen der Bauzeitverlängerung nach dem Vermessungsfehler seien Firmen "nicht mehr an den Zeitplan gebunden gewesen".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: