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Weichen am digitalen Stammtisch gestellt:Grüne nun auch in Allershausen

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Statt einer lockeren Gruppe soll am 10. Juni ein neuer Ortsverband gegründet werden

Von Petra Schnirch, Allershausen

Im Landkreis wird es bald einen weiteren Ortsverband der Grünen geben. Die Weichen dazu sind am Donnerstag bei einem digitalen Stammtisch in Allershausen gestellt worden. In sieben Wochen wird die Gründung über die Bühne gehen. Als Termin schlug Artjom Baranov, Moderator des Abends, den Donnerstag, 10. Juni, vor.

Knapp 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich zum grünen Stammtisch eingefunden, darunter Kreisvorsitzender Max Breu und Bundestagskandidat Leon Eckert. Der warb dafür, statt einer lockeren Ortsgruppe gleich einen richtigen Ortsverband zu gründen. Es sei wichtig, dass die Grünen in der Kommunalpolitik mitentscheiden, sagte Eckert - beispielsweise wenn es darum gehe, den Flächenfraß einzudämmen.

Die Initiative ging von mehreren Allershausenern wie Baranov oder Alexandra Bolle aus, die der Partei bereits angehören. Mit dabei ist auch der ehemalige SPD-Bürgermeisterkandidat Thorsten Klenke. Notwendig für die Gründung eines Ortsverbands sind lediglich drei Mitglieder. Der Marzlinger Vorsitzende Marc Decker habe ihr aber einen Kern von sieben bis acht Mitgliedern empfohlen, schilderte Alexandra Bolle.

Erste Themen sind bei dieser Versammlung bereits benannt worden, wie eine Verbesserung des Linienbus-Takts oder zusätzliche Radwege, zum Beispiel entlang der Kreisstraße von Leonhardsbuch nach Oberallershausen.

Die Gemeinde Allershausen konnte sich bisher nicht mit einem Grundbesitzer einigen. Hier sollte man einen neuen Versuch starten, riet Klenke. Auch der Wunsch nach einem Wochenmarkt oder Laden, in dem regionale Produkte verschiedener Anbieter gekauft werden können, kam auf.

Klenke skizzierte in einem kurzen Vortrag seine Vision für den künftigen Strom-Mix aus erneuerbaren Energien. Er hoffe, dass die Grünen hier etwas vorantreiben können, sagte er. Derzeit komme etwa 50 Prozent des in Allershausen genutzten Stroms aus regenerativen Energiequellen. Der Stromverbrauch liege bei etwa 22 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Zur Veranschaulichung: Ein Vier-Personen-Haushalt benötige im Schnitt ungefähr 4000 Kilowattstunden.

Da der Strombedarf, etwa für die E-Mobilität, deutlich steigen werde, sollten zusätzlich 22 Millionen Kilowattstunden produziert werden, sagte Thorsten Klenke. Als idealen Mix schlägt er Photovoltaik-Freiflächenanlagen entlang der Autobahn auf sechs Hektar Fläche vor, mehr Photovoltaik auf Dächern - wobei das durch die Gemeinden nicht steuerbar sei - sowie eine Windkraftanlage. Möglicherweise Standort könnte das Schwarzhölzl sein.

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Quelle:
SZ vom 24.04.2021
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