Süddeutsche Zeitung

Wechsel im Vorstand:Hannus löst Günther ab

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Die bisherige Beisitzerin wird neben Habermeyer zur Ortssprecherin der Grünen gewählt. Aufruf zum Kampf gegen 3. Startbahn, rechte Tendenzen und Transgourmet

Von Kerstin Vogel, Freising

Der Ortsverein der Grünen in Freising hat einen neuen Vorstand. Während der bisherige Sprecher Werner Habermeyer wiedergewählt wurde, musste für seine Sprecherkollegin Susanne Günther eine Nachfolgerin gefunden werden. Günther hat unlängst einen Sitz im Freisinger Stadtrat übernommen und wollte als überzeugte Basisdemokratin an der Trennung zwischen Amt und Mandat festhalten, wie sie ihren Rückzug begründete. Gewählt wurde an ihrer Stelle die bisherige Beisitzerin Veronika Hannus.

Die Arbeit im Ortsverein in den vergangenen zwei Jahren hatte Günther in ihrem Rechenschaftsbericht zuvor als "sensationell gut" bezeichnet. Ihre ursprüngliche Sorge, die Grünen in Freisinger könnten nach dem Asylkompromiss Mitglieder verlieren, habe sich nicht bestätigt. Auch finanziell steht der Ortsverein gut da. Zu Beginn des Jahres hatte man 10 320 Euro in der Kasse, wie die später wiedergewählte Schatzmeisterin Anneliese Huber berichtete. Ende 2016 rechne sie mit etwa 15 000 Euro an "Parteivermögen", so dass der geplante Kauf eines neuen Wahlkampfstandes kein Problem sein dürfte.

Zu den großen lokalpolitischen Themen gehört für die Freisinger Grünen neben dem Kampf gegen eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen auch, den allgegenwärtigen rechten Tendenzen in der Gesellschaft entgegenzutreten. Dazu rief der Freisinger Landtagsabgeordnete der Grünen, Christian Magerl, ebenso nachdrücklich auf, wie der wiedergewählte Sprecher Werner Habermeyer in seiner Antrittsrede. Ganz klar positioniert haben sich die Freisinger Grünen außerdem noch einmal gegen die geplante Ansiedlung der Firma Transgourmet in Lerchenfeld.

So rief Stadtrat Manfred Drobny die Kollegen dazu auf, sich dafür anzustrengen, dass das Bürgerbegehren gegen den Lebensmittellogistiker ein Erfolg werde. Das Projekt "läuft grüner Stadtpolitik zuwider", sagte Drobny, die Betriebszeiten mit dem Lieferverkehr fielen ausrechnet in die letzten "fluglärmfreien Zeiten" in Lerchenfeld und es sei abzusehen, dass der Ruf nach neuen Gewerbeflächen laut werde, wenn die Clemensänger jetzt auf einen Schlag verkauft würden. Das von Befürwortern vorgebrachte Argument, die Stadt sei auf die Einnahmen aus diesem Verkauf angewiesen, lässt Drobny so nicht gelten. "Nur, weil man sich viel zu viel auf einmal vorgenommen hat, darf man nicht alle Prinzipien über Bord werfen."

Die neue Sprecherin des Ortsvereins, Veronika Hannus, hat in Freising Agrarwissenschaften studiert und promoviert nach zehn Jahren in Nordrhein Westfalen aktuell an der TU in Agrarökonomie. Unterstützt werden sie und Habermeyer im Vorstand von den Beisitzern Susanne Günther, Helmut Fischer und Alfons Aigner.

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Quelle:
SZ vom 13.05.2016
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