Verkehr:Stadt fragt Radfahrer nach ihren Wünschen

Verkehr: Als Radfahrer hat man es in Freising nicht leicht, auch hier an der Karlwirtkreuzung nicht. Lieber weicht man auf den Gehweg aus, ein Radweg fehlt.

Als Radfahrer hat man es in Freising nicht leicht, auch hier an der Karlwirtkreuzung nicht. Lieber weicht man auf den Gehweg aus, ein Radweg fehlt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Als Radfahrer hat man es in Freising nicht leicht. Per Fragebogen, den es online und im Bürgerbüro gibt, erkundigt sich die Stadt nach Gefahrenstellen und Verbesserungsvorschlägen. Sie wird sich wundern.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Stadt Freising will von den Radfahrern wissen, wie es ihnen denn so geht und was sie sich wünschen würden. Das ist doch mal eine prima Sache, denkt man sich da als überwiegend radelnder Freisinger, schwingt sich auf sein Gefährt, um schnell beim Freisinger Bürgerbüro vorbeizuschauen und sich dort den entsprechenden Fragebogen abzuholen, den man dazu ausfüllen soll. Auf dem Weg dorthin muss man nur kurz mal auf den Gehweg ausweichen, weil man nicht von einem entgegenkommenden Lastwagen in der Hauptstraße gerammt werden will. "Wenn hier jetzt ein Radweg wäre, das wäre echt toll", kommt einem so in den Sinn, weil man gerade im Thema drin ist. Und wenn dann noch der 14-Tonner nicht gerade mitten durch die Innenstadt... aber man will ja nicht zu viel verlangen.

Wenn man sich nun die Fragen auf dem Bogen so durchliest, geht einem als Radfahrer richtig das Herz auf, weil man nämlich hier vieles, was einen schon lange stört, einmal ganz deutlich sagen kann. Dass man sich als Radfahrer in Freising mit den stark befahrenen Straßen eben einfach nicht sicher fühlt, dass es weder genügend Radwege und Radschutzstreifen noch Abstellmöglichkeiten in der Stadt gibt.

Die Problemstellen Wippenhauser Straße und die Korbinianskreuzung seien durchaus bekannt, heißt es im Fragebogen

Bei der Frage nach den Gefahrenstellen wird in dem Fragebogen zwar angemerkt, dass die Problemstellen Wippenhauser Straße und die Korbinianskreuzung durchaus bekannt seien. Doch man könnte noch so viel mehr aufzählen, denn Freisings Infrastruktur ist grundsätzlich auf den Autoverkehr ausgerichtet, und nein, es gibt keine fahrradfreundlichen Ampelschaltungen mit kurzen Wartezeiten. So viel zu dieser Frage. Ob man sich denn Tempobeschränkungen für die Autofahrer wünscht oder mehr nutzbare Routen für den Radverkehr mit kurzen Wegen, wird weiter gefragt. Aber ja, natürlich wünscht man sich das als Radfahrer - und vielleicht wäre eine Temporeduzierung ja auch ein Beitrag zur Luftreinhaltung. Und ja, man wünscht sich auch eine bessere Verkehrsüberwachung, gerne von falsch fahrenden Radfahrern, aber auch von den vielen falsch parkenden Autos, die einem den Weg versperren.

"Freising - nachhaltig mobil" ist der Titel dieser Aktion, von der man hofft, dass möglichst viele Radfahrer daran teilnehmen. Bis Mitte des Jahres 2018 sollen erste Ergebnisse vorliegen. Ziel sei es, der hohen Verkehrsbelastung im Stadtgebiet langfristig entgegenzuwirken, erläutert dazu die städtische Klimaschutzbeauftragte Marie Hüneke. Das wäre in der Tat wünschenwert.

Den Fragebogen (Abgabetermin 8. Dezember im Bürgerbüro) kann man digital abrufen, über den Link "http://tiny.cc/Radverkehr_Freising" sowie über die städtische Website (www.freising.de) und die Facebook-Seite der Stadt (www.facebook.com/freising.de). Online bis 10. Dezember.

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