Süddeutsche Zeitung

Update:Das Warten hat ein Ende

Die Lösung für die Sanierung des Ligeder Bergs ist endlich gefunden.

Von Peter Becker, Wang

In der Rubrik "Update" beleuchtet die Freisinger SZ aktuelle Entwicklungen bei verschiedenen Themen im Landkreis. Auf welchem Stand ist ein Projekt? Wurde gegen Missstände vorgegangen und wie? Diesmal geht es um die Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2045 am Ligeder Berg in Volkmannsdorf

Nach jahrelangem Tauziehen scheint jetzt eine optimale Lösung für die Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2045 am Ligeder Berg in Volkmannsdorf gefunden zu sein. Das Staatliche Bauamt meldet, dass der Gemeinderat einem Vorschlag der Behörde zugestimmt habe. In dieser Variante, so heißt es in der Pressemitteilung, verlaufe der Gehweg westlich der Querungshilfe auf der nördlichen Seite der Straße. Eine Fußgängerampel soll die Querungshilfe selbst ersetzen. Östlich der Ampel, beschreibt das Staatliche Bauamt, verlaufe der Gehweg dann auf der südlichen Seite.

Seit mehr als vier Jahren ist der Ligeder Berg schon gesperrt. Genau am 19. Dezember 2017 war die wichtige Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2045 im Wanger Ortsteil Volkmannsdorf dicht gemacht worden, ohne die Gemeinde zu informieren. Grund dafür waren Befürchtungen des Staatlichen Bauamts in Freising, der Hang könnte in Richtung der an seinem Fuß liegenden Bahnstrecke abrutschen. Seither gab es Untersuchungen, Petitionen, Protestschreiben von Bürgerinnen und Bürger sowie der Gemeindeverwaltung, widersprüchliche Aussagen seitens der Bahn und der Behörde. Als bisheriges Ergebnis kamen eine Sperre der Ortsdurchfahrt für den Schwerverkehr, der für die instabile Hanglage verantwortlich gemacht wird, sowie eine ampelgesteuerte Einbahnregelung auf der Staatsstraße zu Stande.

Laut einem Langzeitmonitoring bewegt sich der Hang am Ligeder Berg nicht

Grundlage für die aktuelle Lösung war laut Thomas Jakob, Pressesprecher des Staatlichen Bauamts, das Langzeitmonitoring am Hang über der Eisenbahnlinie mittels GPS-Echtzeitüberwachung. "Seit Messbeginn Ende August 2020 wurde keine relevante Bewegung des Hangs festgestellt", erklärt Jakob. Aufgrund dieser Erkenntnisse könne auf aufwändige Sicherheitsmaßnahmen am Hang verzichtet werden. Allerdings gebe es gewisse Auflagen: So darf zum Beispiel der künftige Rand der Fahrbahn, beziehungsweise des Gehwegs Richtung Hang, den jetzigen Bordstein nicht überschreiten.

Die vom Gemeinderat gebilligte Variante weist mehrere Vorteile auf. Es sei keine Stützmauer nötig und es sei die Alternative mit der geringsten Bauzeit. Ein entscheidender Vorteil: Es ist weniger Grunderwerb nötig. Langwierige Verhandlungen könnten die Umsetzung des Bauvorhabens unnötig in die Länge ziehen. "Die Straße verläuft etwas weiter entfernt am denkmalgeschützten Ligeder Stadl vorbei", zählt Jakob einen weiteren Vorteil auf. Und eine Beleuchtung des Gehwegs sei bereits vorhanden.

Zunächst geht es jetzt mit den Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern weiter. Dann folgt die Abstimmung der Planungen mit dem Wasserwirtschaftsamt, dem Denkmalschutz, der Unteren Naturschutzbehörde und der Bahn. Vorgesehen ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Staatlichen Bauamt, welche die Formalitäten der Sanierung umfassen. Bis mit dem Bau selbst begonnen wird, dazu mag das Staatliche Bauamt keine Prognose abgeben. Unternehmen, die solche Arbeiten ausführen, sind gut ausgebucht.

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