Wandel im Wirtschaften:Vorstoß in Richtung "Gemeinwohl-Ökonomie"

In einem ersten Schritt ist ein Vortrag im Echinger Gemeinderat geplant - noch ist die Skepsis allerdings groß

Soll sich Eching künftig an einer "Gemeinwohl-Ökonomie" ausrichten? Das Bündnis aus Bürgern für Eching, Echinger Mitte und ÖDP hat diesen Wandel im Wirtschaften angeregt und eine entsprechende Information im Gemeinderat befürwortet. Schon der Vorschlag, zum Einstieg mal ein Referat darüber zu hören, war allerdings sehr umstritten und wurde nur mit großer Skepsis mehrheitlich angenommen. Der Vortrag soll erst terminiert werden, wenn die Pandemie-Einschränkungen wieder für derartige Veranstaltungen gelockert sind.

Weil auch die Ausrichtung an der "Gemeinwohl-Ökonomie" abschließend zertifiziert werden könnte, spottete FW-Sprecher Christoph Gürtner, "die Gemeinde sammelt mehr Abzeichen als die Pfadfinder". Die Frage dahinter sei aber allmählich, "wie viel Arbeit für die Mitarbeiter da wieder dahintersteckt". Herbert Hahner (SPD) wunderte sich über den Vorstoß, weil erst im vergangenen Semester die Volkshochschule Eching einen gleichlautenden Vortrag angeboten hatte, für den sich allerdings kaum Gemeinderäte interessiert hätten. Das "Gemeinwohl"-Modell stelle "Wertorientierung in der Wirtschaft über Wachstum und eine oft überzogene Gewinnmaximierung", heißt es in der Darstellung von BfE/EM/ÖDP. Ausgehend von den begrenzten Ressourcen stünden ökologisches und soziales Handeln im Vordergrund. In den Gemeinden flössen "die Bedürfnisse und das Potenzial von Unternehmen, Organisationen, Vereinen, Schulen, Familien und Einzelpersonen zusammen", so dass die Rathäuser "durch Gesetze und Verordnungen die Rahmenbedingungen für gemeinwohlförderndes Handeln schaffen" könnten. Alexander Krimmer (ÖDP) erwartet "einen bunten Strauß an Möglichkeiten".

© SZ vom 03.02.2021 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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