Traditionelle Wallfahrt:Jugendkorbinian kehrt zurück nach Freising

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2022 war die Jugend der Erzdiözese zuletzt zu Gast in Freising und feierte einen beeindruckenden Gottesdienst im Dom. (Foto: Marco Einfeldt/Archiv)

Zum Auftakt der Korbinianswoche, die das Jubiläumsjahr „1300 Jahre Korbinian in Freising“ abschließt, werden zahlreiche junge Menschen aus der Erzdiözese in der Domstadt erwartet. Die Domberg-Akademie ist mit Bildungsangeboten beteiligt.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Erzdiözese München und Freising feiert Korbinianswoche – und damit auch den Abschluss des Jubiläumsjahres „1300 Jahre Korbinian in Freising“. Mit Gottesdiensten, Musikaufführungen und einem Bildungsprogramm wird noch einmal an den Bistumspatron erinnert. Den Auftakt bildet die Jugendkorbinianswallfahrt, die am Samstag, 16. November, in den Freisinger Mariendom zurückkehrt. „Korbi 2024“ beginnt traditionell wieder mit einer Wallfahrt an der Isar entlang, von Pulling aus, durch Freising oder von München nach Freising, zu Fuß, mit dem Radl oder mit dem Bus.

Nachdem der Jugendkorbinian im vergangenen Jahr wegen der Bauarbeiten auf dem Freisinger Domberg ausnahmsweise nach München verlegt worden war, findet die große Jugendwallfahrt nun wieder in Freising statt. Unter dem Motto „Hört uns! Seht uns! Glauben leben“ feiern Jugendliche und junge Erwachsene gemeinsam Gottesdienst, nehmen an Workshops und weiteren Angeboten teil und erleben ein buntes Miteinander im angrenzenden Domgymnasium und dem neu gestalteten Diözesanmuseum. Den Gottesdienst zur Jugendkorbinianswallfahrt feiert Kardinal Reinhard Marx um 16 Uhr im Mariendom.

Ebenfalls in Freising startet am Freitag, 22. November, um 17.30 Uhr eine ökumenische Lichterprozession mit Kerzen von der Stadtpfarrkirche St. Georg hinauf zum Freisinger Dom. Der Schrein des Heiligen Korbinian wird durch die Innenstadt auf den Domberg getragen. Christinnen und Christen aller Konfessionen sind eingeladen, gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx die Vesper zu singen und zu beten. Musikalisch umrahmt wird die Feier mit Melodien von Max Eham.

Im Anschluss nimmt Kardinal Marx am Partnerschaftsabend der Stadt Freising im Domgymnasium teil. Am Samstag, 23. November, feiert Weihbischof Wolfgang Bischof, Bischofsvikar für die Seelsorgeregion Nord der Erzdiözese, um 10 Uhr den Partnerschaftsgottesdienst im Freisinger Dom. Jedes Jahr kommen Vertreterinnen und Vertreter europäischer Partnergemeinden des Erzbistums nach Freising, um des Heiligen Korbinian zu gedenken und die Verbundenheit zu festigen.

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres läuten in allen Kirchen der Erzdiözese die Glocken

Den Abschlussgottesdienst des Jubiläumsjahres feiert Kardinal Marx am Sonntag, 24. November, um 10 Uhr im Münchner Dom. Bei dieser Gelegenheit findet eine Reliquie des Heiligen Korbinian ihren Platz in der Kathedrale. Sie steht für die Verbundenheit im Glauben in der gesamten Erzdiözese, in der mit den neuen Dekanaten zu Beginn des Jahres eine wesentliche strukturelle Veränderung auf den Weg gebracht wurde. Erinnernd an die rege Reisetätigkeit des Diözesanpatrons wurde die Korbiniansreliquie im Laufe des Jahres von Dekanat zu Dekanat gebracht, um bei den Errichtungsgottesdiensten der 18 neu gefassten Dekanate des Erzbistums präsent zu sein. Als akustischer Abschluss des Jubiläumsjahres ertönt am 24. November um 17.30 Uhr aus allen Kirchen der Erzdiözese ein Glockengruß.

Begleitet wird die Korbinianswoche auch von der Domberg-Akademie. So beginnt am Montag, 18. November, um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Christi-Himmelfahrt in Freising ein Abend zum Thema „Nur in der zweiten Reihe? Frauen in der Kirchengeschichte – Globale und Freisinger Perspektiven“. Nach einem Impulsvortrag von Ines Weber, Universitätsprofessorin für Kirchengeschichte und Patrologie in Linz, berichtet Anna-Laura de la Iglesia, Kuratorin am Diözesanmuseum, über ihr Führungs-Projekt „Wo sind die Frauen? Auf der Suche nach weiblichen Spuren auf dem Domberg“. Roland Götz, stellvertretender Direktor des Diözesanarchivs, nimmt mit auf einen Streifzug auf der Suche nach „Frauen im Archiv: Was kirchliche Quellen über das Leben von Frauen verraten können“. Gemeinsam wollen wir mit dem Publikum nachdenken über die Rolle und Bedeutung der Frauen im Lauf der Kirchengeschichte.

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Am Dienstag, 19. November, findet im Freisinger Dom und Diözesanmuseum ab 10 Uhr der Tag der Religionslehrkräfte und für alle in der Jugendarbeit Tätigen statt zum Thema „Korbinian – Vorbild heute? Religionspädagogisch-didaktische Überlegungen“. Am Mittwoch, 20. November, beginnt um 19.30 Uhr eine Onlineveranstaltung unter dem Titel „Baustellen der Hoffnung. Eine Ermutigung zum Anpacken“ mit dem Benediktinerpater und Vorsteher der Probstei St. Gerold in Österreich, Martin Werlen, der seit Jahren kritische Vorschläge für Neuerungen in der Kirche macht. Er will zeigen, welche Chancen darin stecken, beim Umbau der Kirche mit anzupacken und die Baustelle Kirche kreativ zu gestalten.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels war statt des Vortrags von Roland Götz der Freisinger Domrektor Marc-Aeilko Aris als Redner angekündigt. Aris hat diesen Termin jedoch abgesagt.

Informationen zum Jugendkorbinian finden sich auf www.jugendkorbinian.de. Die Feier wie auch der Abschlussgottesdienst werden auf www.erzbistum-muenchen.de/stream live übertragen. Anmeldung zu den Angeboten der Domberg-Akademie auf www.domberg-akademie.de. 

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