Waldbad Nandlstadt:Für Notfälle reserviert

Waldbad Nandlstadt: Auf Dauer muss die Marktgemeinde für das Nandlstädter Waldbad eine neue Wasserquelle finden.

Auf Dauer muss die Marktgemeinde für das Nandlstädter Waldbad eine neue Wasserquelle finden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Das Nandlstädter Waldbad darf für seinen Naturpool kein Trinkwasser mehr aus dem Notbrunnen beziehen. Die Marktgemeinde muss nun auf die Suche nach einer neuen Quelle gehen, der Betrieb 2017 ist aber gesichert

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Es ist ein Kleinod im Wald und immer noch ein Geheimtipp für Erholungssuchende. Das Nandlstädter Waldbad mit seinem 3000 Quadratmeter großen Naturpool bietet mit einer Tiefe zwischen 30 Zentimeter und 4,50 Meter für jeden Badegast das passende Ambiente. Doch nun muss sich die Marktgemeinde nach einer neuen Wasserquelle umschauen.

In den vergangenen zwei Jahren hat sie mit finanzieller Unterstützung des Erholungsflächenvereins, der das Gelände betreut, die Quelle und die Leitungen, die das Bad auch mit Wasser aus einem Notbrunnen versorgen, saniert. Damit sollte ein problemloser Betrieb für die nächsten Jahre gewährleistet sein. Das Wasserwirtschaftsamt München hat nun jedoch entschieden, dass kein Wasser mehr aus dem Notbrunnenentnommen werden darf, da er Trinkwasser aus tiefen Schichten enthält. Die Behörde schlägt vor, in der Nähe einen Flachbrunnen zu bauen, der das Wasser aus einer Tiefe bis 20 Meter fördert. Bis zu nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag wird Ingenieur Michael Burger einen Kostenvoranschlag für eine Entscheidung des Marktrates erarbeiten.

Mit diesen Vorbehalten des Wasserwirtschaftsamtes hatte man im Markt Nandlstadt nicht gerechnet, wie bei der Sitzung am Donnerstag deutlich wurde. Routinemäßig hatte man den Antrag für die Entnahme aus dem Notbrunnen gestellt. Sowohl aus München als auch vom Landratsamt Freising kam dann die Mitteilung, dass eine Entnahme nicht mehr genehmigt werde, schilderte Bürgermeister Jakob Hartl (BL). Denn der Notbrunnen erschließe sowohl das oberflächennahe Wasser als auch das hochwertigere, weil sauberere Trinkwasser aus tiefen Schichten. Dieses dürfe aber nicht mehr als Brauchwasser für ein Schwimmbad verwendet werden. Ingenieur Burger berichtete, dass das Wasserwirtschaftsamt vorschlage, in der Nähe des Notbrunnens, der für die Wasserversorgung im Katastrophenfall gedacht sei, einen 20 Meter tiefen Flachbrunnen für Brauchwasser zu graben und über die bestehende Leitung das Waldbad zu versorgen. Ein derartiger Brunnen würde nach einer groben Schätzung rund 40 000 Euro kosten, davon entfielen alleine 30 000 Euro für die Probebohrungen. Außer dem Waldbad könnten auch das Nandlstädter Hallenbad aus diesem Brunnen versorgt werden, der Sportplatz bewässert und die Regenrückhaltebecken gespült sowie die Bäume am Straßenrand gegossen werden, zählte der Ingenieur den Markträten die Vorteile des neuen Brunnens auf. Das Landratsamt habe signalisiert, dass nach einem entsprechenden Beschluss des Marktrates und dem Eingang der Bohranzeige für den neuen Brauchwasserbrunnen die Genehmigung zur Nutzung des Notbrunnens ein letztes Mal für 2017 erteilt werde, berichtete der Rathauschef. Deshalb sei Eile geboten, die Badesaison beginnt am 1. Mai.

Da man nicht wisse, ob sich unter dem gewählten Standort tatsächlich in der erwarteten Tiefe Wasser befindet, seien relativ teure Probebohrungen nötig, so Burger. Deshalb sollte der neue Brunnen möglichst nahe am bisherigen liegen, damit man sicher auf Wasser stoßen wird, sagte Andreas Hofstetter (CSU). Vor einer Entscheidung wollen sich die Markträte aber die Kosten für zwei Varianten berechnen lassen: die riskantere, aber günstigere ohne Probebohrung, bei der gleich der Brunnen gebaut wird. Die zweite Variante besteht aus einer Probebohrung, um die Ergiebigkeit der Wasserschicht zu prüfen und dann erst den Brunnen zu graben.

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