Wahlkampf ohne Bürgermeister-Kandidat:Kritischer Ureinwohner

Max Kreilinger

SPD-Vorsitzender Max Kreilinger.

(Foto: privat)

Max Kreilinger bleibt Vorsitzender der Hallbergmooser SPD. Als gebürtiger Goldacher kennt er die Gemeinde wie seine Westentasche

Interview Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Der neue Hallbergmooser SPD-Vorsitzende ist auch gleichzeitig der alte: Max Kreilinger. Kürzlich wurde er bei den Neuwahlen im Amt bestätigt, mittlerweile ist er im sechsen Jahr. Der 63-jährige pensionierte Polizist teilt sich den Vorsitz mit Stefan Kronner. "Er ist im Gemeinderat, ich mache den Rest, also Plakate kleben und mit der Gemeinde streiten", sagt er mit einem Grinsen. Dass er die Gemeinde wie aus der Westentasche kennt, ist kein Wunder: Kreilinger ist gebürtiger Goldacher, "in der dritten Generation, also Ureinwohner", wie er anfügt.

Bald beginnt der Kommunal-Wahlkampf, gibt es schon eine Kandidaten-Liste der Hallbergmooser SPD?

Kreilinger: Nein. Aber wir haben die Satzung dahingehend geändert, dass wir auch Nicht-SPD-Mitglieder aufstellen können. Das ist dringend nötig. Denn wir haben 25 Mitglieder und 24 Listenplätze zu vergeben. Nachdem nicht alle Mitglieder kandidieren mögen, brauchen wir externe Unterstützer.

Und wie schaut es mit einem SPD-Bürgermeisterkandidaten aus?

Da haben wir keinen. Stefan Kronner hat das lobenswerterweise zweimal gemacht, er weiß, was da auf ihn zukommen würde. Aktuell mag er nicht. Bei mir ist es ähnlich, ich war 41 Jahre lang Polizist und bin jetzt seit vier Jahren in Pension. Ich bin Opa von einem ganzen Schwung Enkelkinder und es gefällt mir sehr, mich da auch einzubringen. Ansonsten fahre ich lieber ein bisschen mit dem Motorrad spazieren. Bis jetzt gibt es ja in Hallbergmoos überhaupt noch keinen Bürgermeisterkandidaten, außer dem Amtsinhaber. Wir beobachten aber genau, was da möglicherweise noch passiert, und reagieren, soweit erforderlich, auf neue Konstellationen.

Aber einen Wahlkampf wird es schon geben?

In Hallbergmoos haben wir fast 70 Prozent konservative Wähler. Wenn da nicht jemand kritisch über manche Dinge drüber schaut und auch drüber redet, dann brauchen wir kein Kommunalparlament mehr. Von daher, ja, es wird einen Wahlkampf geben. Es ist eines meiner Ziele, in der Kommunalpolitik eine vernünftige Opposition zu machen.

Mit welchen Themen?

Das ist einmal der Badeweiher. Der Vorschlag eines Naturbades kam schon vor 25 Jahren von der SPD, seither sind die Konservativen zögerlich. Auch jetzt beim Naturbad im Sportpark wieder, erst müssen alle möglichen anderen Sachen gebaut werden, sagen sie. Dann wollen wir natürlich den Nahverkehr weiter stärken, die Linie nach Erding, die es seit zwei Jahren gibt, war auch eine Idee der SPD. Und dann noch das Thema günstiges Wohnen, damit werden wir uns auch beschäftigen. Nicht zuletzt wollen wir den Rathausplatz am Süden mit einem Bürgerzentrum endlich abgeschlossen wissen.

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