Bundestagswahl:Ein Mann für die bürgerliche Mitte

Bundestagswahl: Robert Weller.

Robert Weller.

(Foto: Marco Einfeldt)

Robert Weller von den Freien Wählern ist "zuversichtlich, dass wir unser letztes Bundestagsergebnis übertrumpfen können".

Von Alexander Kappen, Moosburg

Wer, wie Robert Weller, seit Wochen und Monaten im Wahlkampfmodus ist und von Termin zu Termin eilt, kann schon mal den Überblick verlieren. Darum hat sich der FW-Bundestagskandidat vorsichtshalber einen kleinen Spickzettel mit einer Strichliste geschrieben. Und so konnte er bei seiner Abschlusspressekonferenz, zu der er bereits zwei Wochen vor der Wahl am Freitagnachmittag ins Moosburger Rosenhofkino geladen hatte, detailliert berichten, wo er überall war oder noch hingeht. Am Ende werde er 26 Ortsverbandsversammlungen, drei Podiumsdiskussionen sowie drei Infostände besucht und fünf Presse-Interviews gegeben haben, listete er auf. Er ist überzeugt, dass sich sein Engagement lohnt.

Daher ist Weller "zuversichtlich, dass wir unser letztes Bundestagsergebnis übertrumpfen können". Und da habe Hinrich Groeneveld mit 4,6 Prozent der Erst- und 3,7 Prozent der Zweitstimmen im Wahlkreis "schon ein hervorragendes Ergebnis erzielt", betonte der Freisinger Landtagsabgeordnete Benno Zierer. Er gehörte neben dem Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger, der Landtagsabgeordneten Eva Gottstein und der Kreisvorsitzenden Maria Scharlach zu der prominent besetzten Runde, die Weller bei seinem Presseabschlussgespräch assistierte. Zierer hat im bisherigen Wahlkampf "eine Aufbruchstimmung" ausgemacht. Nicht nur deshalb, weil kaum Plakate der Freien Wähler beschädigt worden seien. Mal abgesehen von einem in Au, auf dem Weller zu Harry Potter umgestaltet wurde. Aber selbst das konnte er als Erfolg verbuchen: Das Foto, das er davon machte und veröffentlichte, "war einer meiner erfolgreichsten Facebook-Posts".

"Jetzt sind sie froh, dass wir eine Alternative zu den etablierten Parteien bilden"

Auch sonst konnte er viel Positives berichten. Viele Leute, die bereits per Briefwahl abgestimmt haben, hätten ihm versichert, ihm ihre Erststimme gegeben zu haben. Bei den Freien Wählern habe sich die Stimmung gewandelt, sagte Zierer: "Früher haben sie die Kandidatur für Land- und Bundestag eher kritisch gesehen, jetzt sind sie froh, dass wir dort eine Alternative zu den etablierten Parteien bilden." Und zwar eine "mit einem vernünftigen Politik-Angebot in der bürgerlichen Mitte", betonte Aiwanger. Er buhlt um die konservativen Wähler, "die von der Merkel-Politik frustriert sind - die sollen nicht daheim bleiben oder radikal wählen, sondern uns". Die AfD dagegen wolle Weltpolitik machen, "ohne jemals ein Rathaus von innen gesehen zu haben. Die haben keinen Bürgermeister, keinen Landrat und in den Landtagen, in denen sie sitzen, zerreißen sie nix".

Der Freisinger Stadtrat Weller dagegen kommt aus der Lokalpolitik, ist "draußen bei den Leuten", wie die FW gerne betonen. Im Bundestag wolle er sich für ihre Belange einsetzen, sagt er. Sowohl im Kampf gegen die dritte Startbahn als auch schwerpunktmäßig bei Verkehrsangelegenheiten, vom vierspurigen Ausbau der Flughafen-Osttangente bis zu den Platzkapazitäten der S-Bahnen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer lasse sich bei Verkehrsthemen nämlich "sehr wenig blicken".

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