Vorschlag für das Eisstadion:Erst das Dach, dann die Wände

Nach dem Schock über die Kostenentwicklung zeichnet sich eine Lösung ab: Gebaut wird in Etappen.

Kerstin Vogel

- In die Debatte um das Eisstadion kommt zu Beginn des neuen Jahres Bewegung: Offenbar hat die Stadt einen Weg gefunden, die Baukosten unter die im Haushalt für 2013 festgezurrte Summe von 5,3 Millionen Euro zu reduzieren. Allerdings wird wohl nicht gleich eine komplette Halle errichtet werden können. Eine Möglichkeit, die dem Hauptausschuss an diesem Montag unterbreitet werden soll, sieht laut Bäderreferent Erich Irlstorfer stattdessen vor, zunächst nur ein Dach über die Eisfläche zu bauen und neue Umkleiden zu errichten. "Wir bauen in Etappen, in diese Richtung könnte es laufen."

Zuletzt waren die Kosten für das Eisstadion im Oktober 2012 auf 6,7 Millionen Euro beziffert worden. Mit dieser Planung für eine geschlossene Halle hätte man zwar alle Wünsche erfüllen können - die sportlichen Ansprüche der SEF-Eishockey-Abteilung ebenso wie die optischen Vorstellungen des Gestaltungsbeirats. Den Stadträten erschien die neuerliche Kostensteigerung jedoch als nicht mehr tragbar. Sie zogen die Reißleine und stoppten die Planung vorläufig. Schließlich hätte die Eishalle noch im Januar gerade einmal vier Millionen kosten sollen - und manch ein Stadtrat hatte schon im April der damaligen Steigerung auf 5,3 Millionen Euro nur mit Bauchgrimmen zugestimmt. Groß war bei einigen schon damals die Sorge, dass hier sehr viel Geld für die Interessen einer eher kleinen Bevölkerungsgruppe investiert wird und andere Projekte darüber auf der Strecke bleiben könnten.

Im Oktober hieß es deshalb, man müsse neu nachdenken und Planung wie auch Finanzierung noch einmal diskutieren. In den Haushaltsplan wurde dann eine maximale Summe von 5,3 Millionen Euro geschrieben, wobei offen blieb, ob die 600 000 Euro, die der Förderverein zu dem Stadionbau beitragen soll, darin enthalten sind oder nicht. Der Konsens, auf den sich Irlstorfer jetzt beruft, jedenfalls lautete: Noch mehr Geld wird nicht in die Hand genommen, bei der Qualität aber sollten auch keine Abstriche gemacht werden.

Deshalb soll dem Hauptausschuss an diesem Montag nun "eine Variante" zur Abstimmung vorgelegt werden, bei der man sich "auf die Kernaufgabe konzentriert", wie Irlstorfer sagt. Dem Bäderreferenten zufolge bedeutet das, dass ein Dach über der Eisfläche, die Umkleiden, adäquater Lärmschutz und Sicherheit unabdingbar sind, was ansonsten "noch dazu gehört, aber nicht notwendig ist", könne jedoch später ergänzt werden. Irlstorfer: "Die gastronomische Einrichtung muss ja nicht schon jetzt sein."

Natürlich sei ein Dach nicht die von den Freisingern gewünschte Halle, räumt er ein: "Vom Lärmschutz her kommen wir aber in die Nähe einer geschlossenen Anlage." Die Wände könnten in einem zweiten Schritt später angebaut werden, das sei der Unterschied zu früheren Überlegungen, die Eisbahn einfach nur zu überdachen. Von einer "abgespeckten Planung" möchte Irlstorfer deshalb auch keinesfalls sprechen. Man würde das Projekt bei dieser Variante einfach nur zeitlich strecken - und: Das Stadion mit neuem Dach könnte dem Bäderreferenten zufolge schon 2013 in Betrieb gehen.

Wie die anderen Stadträte zu den neuen Ideen für das Eisstadion stehen, wird sich im Hauptausschuss zeigen. Immerhin soll hier bereits ein Empfehlungsbeschluss für die Stadtratssitzung am 24. Januar gefasst werden.

Die Hauptausschusssitzung beginnt an diesem Montag, 14. Januar, um 17 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses (Stauberhaus).

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