Vorbereitung auf März 2014:Stühlerücken bei den Grünen

Aufstellungsversammlung für die bevorstehende Kommunalwahl macht Stadträtin Waltraud Heinlein-Zischgl zur Spitzenkandidatin. Rosi Eberhard landet nur auf Rang sieben, Werner Habermayer auf Platz zwölf

Von Kerstin Vogel

Vorbereitung auf März 2014: Auf den vorderen Listenplätzen der Grünen für die Stadtratswahl 2014 finden sich (von links) Charlotte Reitsam (Platz 5), Waltraud Heinlein-Zischgl (1), Sebastian Habermeyer (2), Jürgen Maguhn (4) und Eva Bönig (3).

Auf den vorderen Listenplätzen der Grünen für die Stadtratswahl 2014 finden sich (von links) Charlotte Reitsam (Platz 5), Waltraud Heinlein-Zischgl (1), Sebastian Habermeyer (2), Jürgen Maguhn (4) und Eva Bönig (3).

(Foto: Marco Einfeldt)

Kaum neue Namen, kaum junge Gesichter - und trotzdem birgt die Liste der Grünen für die Stadtratswahl im März 2014 durchaus Überraschungen. Bei der Aufstellungsversammlung am Mittwoch wurde Stadträtin Waltraud Heinlein-Zischgl auf Platz eins gewählt, gefolgt von Ex-OB-Kandidat Sebastian Habermeyer und der Neu-Grünen Eva Bönig. Fraktionssprecher Jürgen Maguhn konnte sich erst im Kampf um Platz vier gegen den Ortsvorsitzenden Werner Habermeyer durchsetzen. Noch schlimmer traf es seine Kollegin an der Spitze der Stadtratsfraktion, Rosi Eberhard. Sie verlor - ebenso wie die Ortsvorsitzende Susanne Günther - die Abstimmungen um die Frauenplätze eins, drei und fünf und landete am Ende auf der Sieben. Fraktionssprecher Jürgen Maguhn mag ein unerfreuliches Déjà-Vu gehabt haben, als es um Platz zwei, den ersten Männerplatz auf der Liste, ging. Schon bei der OB-Kandidatur 2012 hatte er keine Chance gegen Habermeyer, obwohl sich der eigentlich aus der Stadtpolitik zurückgezogen hatte. Auch dieses Mal setzte sich der Architekt, der bereits von 1990 bis 2008 Stadtrat der Grünen war, mit 17 zu zwölf Stimmen relativ klar gegen den Kontrahenten durch. Doch auch für die anderen führenden Köpfe der Freisinger Grünen lief es an diesem Abend in Freisings Kultkneipe "Abseits" nicht so richtig rund. Der Ortsvorsitzende Werner Habermeyer verlor erst die Abstimmung um Platz vier gegen Maguhn und scheiterte auch am nächsten Männerplatz sechs, der an Kreiskassier Wolfgang Rath ging. Der Abend endete für den jüngeren der Habermeyer-Brüder auf Listenplatz zwölf - nach Losentscheid gegen Max Breu. Heiß umkämpft waren auch die vorderen ungeraden Plätze, die bei den Grünen grundsätzlich Frauen zustehen. Neben Heinlein-Zischgl und Eva Bönig, die erst nach der OB-Wahl 2012 von der SPD zu den Grünen gewechselt war, schlug mit Charlotte Reitsam auf Platz fünf auch noch eine weitere Rückkehrerin Rosi Eberhard aus dem Feld. Reitsam saß wie Habermeyer schon einmal für die Grünen im Stadtrat, hatte sich aber aus persönlichen Gründen aus der Kommunalpolitik zurückgezogen. Fraktionssprecherin Eberhard konnte sich am Ende gegen Susanne Günther durchsetzen, die wiederum mit der Kandidatur um Platz neun schließlich erfolgreich war. Das erste neue Gesicht taucht mit Veronika Hannus auf Platz elf der Grünen-Liste auf - und sie ist auch die erste Bewerberin, die zumindest aus der Generation der unter 40-Jährigen stammt, wie sie süffisant anmerkte. Der jüngste Bewerber, der eine Chance auf den Einzug in den Stadtrat haben könnte, ist der 26-jährige Max Breu, der allerdings erst auf Platz 14 steht und wohl vorgewählt werden müsste. Denn bei der Kommunalwahl 2008 kamen die Grünen auf 22,9 Prozent der Stimmen und eroberten damit neun Mandate. Adelheid Nast und Christoph Bauer sind inzwischen zur SPD gewechselt, Ricarda Schindler hatte die Fraktion verlassen, als sich die Freisinger Mitte gründete. Das bisherige "Nesthäkchen" Alexander Arnheiter verzichtete auf eine neuerliche Kandidatur, die Stadträte Manfred Drobny (Platz acht) und Helmut Fischer (Platz zehn) wollen es noch einmal wissen.

1. Waltraud Heinlein-Zischgl, 2. Sebastian Habermeyer, 3. Eva Bönig, 4. Jürgen Maguhn, 5. Charlotte Reitsam, 6. Wolfgang Rath, 7. Rosi Eberhard, 8. Manfred Drobny, 9. Susanne Günther, 10. Helmut Fischer, 11. Veronika Hannus, 12. Werner Habermeyer, 13. Gabi Dietrich, 14. Max Breu, 15. Andrea Breu, 17. Birgit Mooser-Niefanger, 18. Roy Marioth, 19. Anneliese Huber, 20. Benedikt Koch, 21. Karin Romeder-Boxrucker, 22. Manfred Huber, 23. Amelie Forkel, 24. Marcus Boxrucker, 25. Brigitte Körbl, 26. Harald Heinrich, 27. Laura Rank, 28. Klaus-Dieter Walter, 29. Anette Schaible, 30. Danny Minette, 31. Gabi Kunze, 32. Holger Seidel, 33. Silvia Wüst, 34. Rudi Heimler, 35. Tiziana Duphorn, 36. Heiner Link, 37. Katerina Eispert, 38. Sascha Marterer, 39. Sarah Sandt, 40. Alfred Still.

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