Vor der OB-Stichwahl: CSU legt sich nicht richtig fest

Partei verzichtet auf eindeutige Empfehlung, sieht aber Programm-Parallelen bei der FSM

Die Freisinger CSU macht mit dem bisherigen Ortsvorstand weiter - und sie wird für die Stichwahl am 25. März keine ausdrückliche Wahlempfehlung abgeben. Das ist das Ergebnis der Krisensitzung, zu der sich Ortsvorstand, Wahlhelfer und Fraktion am Montagabend getroffen haben. Wie berichtet, hatte CSU-Kandidat Rudi Schwaiger bei der Freisinger Oberbürgermeisterwahl am Sonntag nur 15,4 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen können und die Stichwahl damit verpasst. Die bestreiten nun Tobias Eschenbacher (FSM) und Sebastian Habermeyer (Grüne) - doch die Wahlverlierer von der CSU mochten sich am Montag für keinen der beiden entscheiden. Man sehe allerdings große thematische Übereinstimmungen zwischen den Wahlprogrammen von CSU und FSM, erklärte Ortsvorsitzender Erich Irlstorfer am Dienstag. Von diesen vermeintlichen Parallelen hat sich die FSM unterdessen am Dienstag bereits distanziert (Seite 3). Mit den Grünen sei man sich vor allem in Fragen der Verkehrspolitik eher uneins, so Irlstorfer weiter. Grundsätzlich reiche die CSU - egal wem - "für die Zeit nach der Wahl die Hand zur Mitarbeit", so Irlstorfer. Die Partei werde in Freising weiter ihren Teil beitragen und sich einbringen. Natürlich habe man sich am Montag auch mit den Gründen für das Scheitern auseinandergesetzt, berichtete Irlstorfer. Es sei zu einem sehr offenen Meinungsaustausch gekommen. Nicht zur Debatte gestanden sei dabei sein Rücktritt als Ortsvorsitzender. Natürlich habe vor allem die Abspaltung der Freisinger Mitte vor gut einem halben Jahr der CSU geschadet. Mit dem Kandidaten Schwaiger sei es dann nicht gelungen, die eigenen Wähler ausreichend zu mobilisieren und andere dazu zu gewinnen. Trotzdem dürfe man jetzt nicht dem Kandidaten die Schuld geben, so Irlstorfer: "Wir als CSU gewinnen und verlieren miteinander." Auch die Landespolitik - speziell die Pläne für die dritte Startbahn am Flughafen - hätten es für die Freisinger CSU nicht leichter gemacht, so das abschließende Resümee des CSU-Vorsitzenden.