Volksfest Freising:Auf Rekordjagd

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Besucher haben zur Halbzeit bereits 526 Hektoliter Bier getrunken. Polizei lobt ruhigen Verlauf

Birgit Goormann-Prugger

- Rekorde, Rekorde, Rekorde: Das Freisinger Volksfest 2012 bricht einen nach dem anderen. Schier "unglaublich", so Freisingers Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher am Mittwoch, sei die Bilanz zur Halbzeit. 526,16 Hektoliter Bier haben die Besucher bis zum Dienstagabend getrunken. Zum Vergleich: 2011 waren es im gleichen Zeitraum nur 451,4 Hektoliter. Eschenbacher freute sich also über den besten Volksfeststart seit Anbeginn der Aufzeichnungen, die im Jahr 1978 beginnen, sowie über das beste erste Volksfestwochenende seit zehn Jahren und den besten Volksfestmontag seit fünf Jahren. Es gebe so viele Besucher wie schon seit Jahren nicht mehr, auf dem Platz und auch im Festzelt mit seinen 8000 Plätzen. Da könne es natürlich dann auch mal mit den Hendln knapp werden, " das tut uns natürlich leid und werden wir nachrüsten müssen", sagt der OB.

Auch das Bier floss in Strömen. Am Freitag wurden 122 Hektoliter getrunken, am Samstag 119 Hektoliter, am Sonntag 74 Hektoliter am Montag, 77 Hektoliter und am Dienstag, dem Dolce-Vita-Tag, 132 Hektoliter, also bisher am meisten. Auch wenn die Freisinger Polizei laut OB Eschenbacher aus ihrer Sicht eine erfreuliche Volksfestbilanz zur Halbzeit ziehen kann, sechs Körperverletzungen, zwei Diebstähle und ein paar Beleidigungen, so hatte sie am Dolce-Vita-Abend mit über 7000, vorwiegend jugendlichen Volksfestbesuchern doch einiges zu tun. "Die Ausnüchterungszellen in der Haydstraße waren nach Volksfestende voll belegt", meldete die Polizei am Tag danach.

Schon um 21 Uhr erwischten die Beamten auf dem Volksfestgelände zwei 15-Jährige, die stark alkoholisiert waren. Kurz darauf gabelte eine Fußstreife einen weiteren 15-Jährigen mit Vollrausch auf. Um 23 Uhr trafen die Beamte dann auf zwei 16-jährige Volltrunkene. Jeder von ihnen hatte knapp zwei Promille. Um Mitternacht kümmerten sich die Beamten um eine Alkoholleiche in der Parkstraße und vor dem Nachtcafé gabelte die Polizei einen 19-Jährigen mit zwei Promille auf, der von Unbekannten geschlagen worden war. Der junge Mann gab an, von zwei unbekannten Tätern am Boden liegend mit den Füßen ins Gesicht getreten worden zu sein. Er verließ nach der Behandlung auf eigene Gefahr das Krankenhaus. Danach durfte er seinen Rausch in der Ausnüchterungszelle ausschlafen. Ebenso ein 21-Jähriger "mit Atomrausch", wie die Polizei das formuliert. "Er wusste um diese Zeit nicht mehr, wo er wohnt." Eschenbacher zeigte sich dennoch erfreut über den Erfolg des Dolce-Vita-Abends beim Volksfest: "Es ist immer wieder erstaunlich. Die Band spielt nur zwei Akkorde und schon stehen alle auf den Bänken".

Freisings Festreferent Erich Irlstorfer fasste die Erfolgsgeschichte anschließend für alle in seiner Analyse zusammen: "Hier haben viele Leute vieles richtig gemacht." Und da gehe es nicht nur um die Rekorde beim Bierausschank, sondern um den Gesamteindruck, den das Freisinger Volksfest bei den Besucher hinterlasse, vor allem bei den Familien mit Kindern, die man ganz besonders ansprechen wolle. "Auch die schöne Optik mit viel Liebe zum Detail auf dem Volksfestplatz selbst erfährt da sehr viel Zuspruch," sagte er. Bestätigen konnte das auch Schaustellersprecher Christian Buchner, der in diesem Zusammenhang vor allem Freisings Volksfestmanager Erich Bröckl in den höchsten Tönen lobte. "Dieser Man ist ein Phänomen, was er wieder für das Volksfest entdeckt hat, ist toll", versicherte Buchner.

Vom Wetterumschwung am gestrigen Mittwoch wollte man sich beim Freisinger Volksfest nun auch nicht die Partylaune vermiesen lassen "Es soll ja auch in den nächsten Tagen schon wieder besser werden", versprach Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. Vielleicht werden dann ja noch ein paar Rekorde gebrochen.

© SZ vom 13.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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