Verschieben der Isarbrücke:Die ganz große Show

Verschieben der Isarbrücke: Ortstermin auf der Baustelle: Bürgermeisterin Anita Meinelt mit Josef Weigert (l.) und Stefan Meier vom Staatlichen Bauamt.

Ortstermin auf der Baustelle: Bürgermeisterin Anita Meinelt mit Josef Weigert (l.) und Stefan Meier vom Staatlichen Bauamt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Brückenbau bei Moosburg wird zur spektakulären Aktion. Die Staatsstraße muss dafür drei Wochen lang gesperrt werden. Am ersten Schultag soll die Verbindung aber wieder frei sein.

Von Petra Schnirch, Moosburg

Es ist eine spektakuläre Aktion und der Zeitplan ist ehrgeizig: Für das Verschieben der Isarbrücke in Moosburg muss die Staatsstraße 2350 (ehemals B 11) von kommendem Montag an drei Wochen lang gesperrt werden. Am Dienstag, 13. September, dem ersten Schultag, soll die Verbindung aber wieder frei sein. "Das funktioniert sonst nicht", sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt am Donnerstag bei einem Ortstermin. Keine Einschränkungen gibt es für Fußgänger und Radfahrer: Sie können die Brücke die ganze Zeit über passieren.

Eine Stabbogenbrücke mit Highlights

Verschieben der Isarbrücke: Großbaustelle Isarbrücke: Derzeit laufen die Vorbereitungen, um das alte Bauwerk als Behelfsumfahrung verschieben zu können.

Großbaustelle Isarbrücke: Derzeit laufen die Vorbereitungen, um das alte Bauwerk als Behelfsumfahrung verschieben zu können.

(Foto: Marco Einfeldt)

Immer wieder fällt bei dem Gespräch auf der Baustelle das Wort "Highlight". Stefan Meier vom Staatlichen Bauamt meint damit die neue Stabbogenbrücke, die anstelle der alten entstehen wird, aber auch das Beleuchtungskonzept. Falls gewünscht, kann sie künftig nachts alle paar Minuten in einer anderen Farbe erstrahlen. Ein technischer Höhepunkt wird aber auch das Verschieben der Brücken um etwa 20 Meter sein: Laut Zeitplan ist die Fußgängerbrücke am 2. September an der Reihe, das große Bauwerk mit seinen etwa 300 Tonnen folgt am 7. September.

Die Show wird laut Bauleiter Stephan Leipnitz jeweils fünf bis sechs Stunden dauern. Zunächst werden die Brücken angehoben und auf Gleitlager gesetzt, dann werden sie an den neuen Standort gezogen, um während des Brückenneubaus als Behelf zu dienen. Bis Ende 2017 wird dies notwendig sein, im August 2018 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Da sei sie "an die Decke gesprungen", sagt Bürgermeisterin Meinelt

Der Zustand der bestehenden Brücke aus dem Jahr 1949 hat sich laut Stefan Meier ständig verschlechtert, die Vorbaubrücke stammt sogar von 1909. Für eine Belastung von 20 000 Fahrzeugen pro Tag seien sie nicht ausgelegt. Während der neue Vorbau aus Beton-Fertigteilen bestehen wird, birgt die Konstruktion über die Isar wiederum einige Highlights. Ein Beispiel: Bisher werde das Wasser einfach in die Isar geleitet, schildert Michael Scheerschmidt, Projektleiter für den konstruktiven Ingenieurbau. In den neuen Widerlagern wird es eine komplette Entwässerung geben. Dort wird das schmutzige Wasser dann gesammelt und gereinigt. Die Bogenbrücke selbst mit einer Stützweite von 68 Metern "wird ein wenig schicker" und optisch das "Eingangstor zur Stadt". Fuß- und Radweg werden integriert. Auf Wunsch der Stadt führt künftig zudem ein Fuß- und Radweg unter der Brücke durch, sodass die viel befahrene Hauptstraße nicht mehr gequert werden muss.

Nach dem ursprünglichen Plan sollte die Sperrung der Staatsstraße bis zum 17. September dauern. Da sei sie "an die Decke gesprungen", sagte Meinelt. Nach weiteren Gesprächen habe man sich dann auf den 12. September geeinigt, die Firma Maierhofer werde alles versuchen, um diesen Termin einzuhalten, versicherte Stefan Meier. Bleibt ein Problem: Am ersten Herbstschau-Wochenende - sie beginnt am Freitag, 9. September, ist die Brücke für den Autoverkehr voraussichtlich noch gesperrt. Das Autohaus Kirschner hat laut Meinelt aber zugesagt, seine Parkflächen zu räumen und für Herbstschau-Besucher zur Verfügung zu stellen. Meinelt dankte für die "tolle Kooperation". Ohne Besucher aus dem Landshuter oder Erdinger Raum bliebe das Festzelt halb leer.

Umleitungen, Sperrungen, Engpässe

Die offizielle Umleitung während der Sperrung führt über Gaden und Oberhummel. Kurz vor Langenbach gibt es einen weiteren Engpass, weil dort die Brücke über die Staatsstraße 2350 neu gebaut wird. Der Zeitplan dort ist wegen der schlechten Witterung im Frühjahr und einiger "Überraschungen" im Boden durcheinander gewirbelt worden, wie Meier erklärt. Er hofft, dass die Bauarbeiten in Langenbach bis zum Jahresende abgeschlossen werden können.

Damit man von Oberhummel aus trotz der fehlenden Brücke sowohl in Richtung Freising als auch nach Moosburg fahren kann (und umgekehrt), wird dort in den kommenden Wochen eine Ampel aufgestellt. Meier bittet dafür um Verständnis. Wegen des schlechten Zustands der Bauwerke und der guten finanziellen Situation des Bundes habe man die Projekte nicht aufschieben wollen.

Der Brückenbau in Moosburg wird etwa 12,6 Millionen Euro kosten. Wie groß der Anteil der Stadt sein wird, der für die Unterführung anfällt, lässt sich laut Leipnitz noch nicht sagen. Etwa 50 000 Euro wird die Beleuchtung ausmachen. Trotz des ambitionierten Konzepts wird sie aber nicht teurer als bei herkömmlichen Laternen sein, wie Meinelt versichert, weil es für das Kunstwerk einen Zuschuss geben wird.

Die Stadt Moosburg will auf ihrer Homepage regelmäßig über die Bauarbeiten und damit verbundene Einschränkungen informieren.

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