Verkehrsberuhigung:Weniger Durchgangsverkehr, mehr Lebensqualität

SPD-Stadtrat Martin Pschorr fordert, die Abstufung der Moosburger Ortsdurchfahrt jetzt anzugehen

Die Verringerung des Durchgangsverkehrs in der Innenstadt und die damit verbundene Hoffnung auf eine Steigerung der Aufenthaltsqualität ist in Moosburg seit Jahren ein Thema. Stadtrat Martin Pschorr (SPD) hat das jetzt in einem konkreten Antrag aufgegriffen. Darin geht es um die Aufstufung der Westumfahrung von einer Kreis- zur Staatsstraße und die Abstufung der Ortsdurchfahrt von einer Staats- zur Gemeindestraße. Pschorr beantragt, den Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung zu setzen "mit dem Ziel, einen Beschluss über die Aufnahme von Verhandlungen über die Durchführung der Maßnahme herbeizuführen".

Hintergrund des Antrag ist, dass die Bedingungen für eine Auf- und Abstufung der Straßen gemäß einem Schriftverkehr mit Staatlichem Bauamt und Landkreis Freising vom Januar und Februar 2015 "voraussichtlich im Jahr 2020 vorliegen werden", schreibt der SPD-Stadtrat. Da ende dann die Prüfungsfrist des Bayerischen Obersten Rechnungshofes. Da nach Auskunft von Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) vom 2. Juni 2017 "ein Vorlauf von zwei Jahren beziehungsweise eineinhalb Jahren dazu notwendig sein wird, ist es jetzt an der Zeit, sich konkret mit der Sache zu beschäftigen", sagt Pschorr.

Wenn die Ortsdurchfahrt zur Gemeindestraße herabgestuft worden ist, hat es die Stadt in der Hand, dort für die gewünschte Verkehrsberuhigung bis hin zur Einrichtung einer Fußgängerzone zu sorgen. Dass der motorisierte Verkehr im Zentrum zumindest stark reduziert werden muss, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen, ist unter Moosburger Lokalpolitikern Konsens.

"Wenn im Zusammenhang mit der Innenstadt der Begriff Lebensqualität verwendet wird, so verstehe ich darunter, dass die Menschen sich dort zum Beispiel bei Einkäufen oder anderen Erledigungen sicher und möglichst wenig eingeschränkt durch den Autoverkehr bewegen können. Das ist aber beispielsweise für Fußgänger und Radfahrer besonders am Stadtplatz nicht der Fall", schreibt Pschorr: "Sich zwischen den Kotflügeln der Autokolonnen auch des Durchgangsverkehrs durchzuwinden, ist für alle, insbesondere aber für ältere Menschen, Kinder oder Betroffene mit eingeschränkter Mobilität, ein risikoreiches und schwieriges Unterfangen." Hinzu kämen immer noch große Lastwagen, die von ihren Navigationsgeräten auf der ausgewiesenen Staatsstraße in die Innenstadt gelenkt würden und diesen Weg als Zufahrt zu Moosburger Betrieben nutzten, was aufgrund der Beschilderung auch erlaubt sei. "Statt als erste Maßnahme die äußerst kostspieligen Träume einer 'Wohlfühloase' auf dem Plan in Angriff zu nehmen, ist es für die Steigerung der Lebensqualität zunächst viel dringender erforderlich, den Durchgangsverkehr zu reduzieren und den Lkw-Verkehr ganz aus der Stadt herauszuhalten", meint der SPD-Politiker.

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