Verkehr im Kreis Freising:Weniger Verletzte und Tote

Auto prallt gegen Baum

Mehr Unfälle als im Vorjahr haben sich im Landkreis Freising ereignet. Tote gab es allerdings keine zu beklagen.

(Foto: Guido Schulmann/dpa)

Wie im gesamten Bayern haben sich im vergangenen Jahr im Landkreis mehr Unfälle ereignet. Diese verliefen zum Glück für die Beteiligten oft glimpflich. Ein Grund dafür ist, dass die Autos immer sicherer werden.

Von Alexandra Vettori, Freising

Die Zahl der Unfälle nimmt zu, allerdings werden immer weniger Menschen dabei verletzt. Dieser bayernweite Trend zeigt sich auch im Landkreis Freising. Denn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich auf den Straßen des Landkreises von Januar bis Ende Juni heuer 4,8 Prozent mehr Unfälle ereignet, nämlich 3308 statt 3156. Die gute Nachricht: Dabei sind heuer nur fünf, statt wie im Vorjahr sieben Menschen gestorben. Auch die Zahl der Schwerverletzten hat sich um 9,45 Prozent verringert, von 74 im Vorjahr auf 67 heuer, ebenso die Zahl der Leichtverletzten, die um 3,88 Prozent von 386 im Jahr 2018 auf 371 in diesem Jahr sank.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auf den Autobahnen im Landkreis. Für sie ist die Verkehrspolizeiinspektion in Freising zuständig, die auch die Statistik erstellt. Danach haben sich im Zeitraum von 1. Januar bis Ende Juni heuer 1205 Unfälle auf den Autobahnen A 9, A 92 und einem kleinen Teil der A 99 ereignet (Vorjahr: 1176), davon 160 mit leicht verletzten Personen (Vorjahr: 213) und neun Schwerverletzten (Vorjahr: 13). Tote waren in diesem Jahr noch keine zu beklagen, im Vorjahr war es ein Mensch. Der Verkehrsunfall auf der A 9 bei Allershausen Ende August, bei dem ein 35-Jähriger aus dem Landkreis ums Leben kam, ist in dieser Statistik allerdings noch nicht enthalten.

Mehr Schutz bieten auch Leitplanken an gefährlichen Stellen

Der Trend, mehr Unfälle, aber weniger Verletzte, zeichne sich auch im Landkreis Freising ab, sagt der Leiter des Sachgebiets Verkehr in der Polizeiinspektion Freising, Josef Demmel. Ein Wunder sei die steigende Zahl von Unfällen nicht, schließlich steige auch die Zahl der Autos kontinuierlich. Dass gleichzeitig weniger Verletzte und Tote zu beklagen sind, führt er durchaus auf die Autos zurück, die immer sicherer werden. Noch spürbarer aber sei, dass sich Polizei und Straßenbaubehörden seit Jahren um die Unfallschwerpunkte im Landkreis kümmern. "Wir haben zum Beispiel an den stark befahrenen und unfallträchtigen Straßen seit Jahren ein großes Programm durchgesetzt und Schutzplanken gebaut. Damit haben wir nicht nur Lob geerntet, weil es nicht so schön ausschaut, aber da bin ich mir ganz sicher, dass wir ohne diese Leitplanken mehr Tote hätten", sagt er. Beispiele sind die ehemalige Bundesstraße B 11, die B 13 sowie die Straßen in Richtung Allershausen und Hohenkammer.

Im gesamten Landkreis habe man an vielen unfallträchtigen Ampeln die Schaltung so verändert, dass, wenn Linksabbieger "Grün" haben, der Geradeaus-Verkehr in der Gegenrichtung stehen bleiben muss. Als Beispiel nannte Demmel die Avon-Kreuzung in Neufahrn, wo es früher regelmäßig bei Linksabbiegern krachte, solange der Gegenverkehr gleichzeitig "Grün" hatte.

Eine Rolle spielen auch Tempokontrollen durch die Kommunen

Eine Rolle spielt laut Demmel sicher, dass nahezu alle Kommunen im Landkreis Geschwindigkeitskontrollen durchführen lassen und auch der "Kontrolldruck" durch die Polizei trage sein Scherflein dazu bei. Was die Vernunft der Autofahrer anbelangt, da bleibt Demmel vorsichtig. Einen Umstand allerdings nennt er als durchwegs positiv: das begleitete Fahren ab 17 Jahren; das nämlich bedeute in der Realität einfach ein paar Praxisstunden mehr für Führerscheinneulinge, die nämlich, die sie in der Regel neben ihren mitfahrenden Eltern absolvieren. "Das heißt einfach, dass die Fahranfänger mit mehr Praxis auf die Straßen kommen", so Demmel.

Erfreulich sei, dass die Unfälle, bei denen Alkohol eine Rolle spiele, einen leichten Rückgang erfahren, von 28 im Vorjahreszeitraum auf 27 heuer. Hier lobte Demmel die Jugend: "Die Jungen, die trinken, fahren nicht." Dafür macht der Polizei ein anderer Trend Sorge, die Zahl der Wildunfälle steigt weiter. Dem Wild mag er die Schuld nicht geben, er wisse auch nicht, ob dessen Zahl zunehme. Fakt sei, dass immer neue Straßen und Siedlungen den Lebensraum des Wildes einschränken und Kollisionen mit dem Menschen die Folge sind. Das Gegenmittel für Letzteren lautet fürs Erste: besser aufpassen.

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