Verhandlungsgespräch mit Stadt gescheitert:Schlechte Aussichten für die Gartentage

Anita Fischer fürchtet die Konkurrenz vom Uferlos-Festival - nun sucht sie Sponsoren und verhandelt mit Landrat Schwaiger

Peter Becker

Für Oberbürgermeister Dieter Thalhammer ist der Fall bis auf Weiteres erledigt. "Die Verhandlungen mit Anita Fischer sind gescheitert", erklärt er. Die Organisatorin der Freisinger Gartentage hatte den Stadtrat vor die Wahl gestellt, entweder im kommenden Jahr das Uferlos-Festival zu verlegen oder ihre eigene Veranstaltung mit einem Zuschuss zu unterstützen. Diesen sieht sie als gerechtfertigt an, weil sie der Ansicht ist, die Kulturveranstaltung in der Luitpoldanlage koste sie etwa 25 Prozent ihrer Besucher. Laut Oberbürgermeister Thalhammer waren jedoch die Forderungen Fischers zu hoch. Eine Verständigung kam nicht zustande. Die Organisatorin der Gartentage sucht nun nach Sponsoren und hofft auf ein Gespräch mit Landrat Michael Schwaiger. Ende September will sie dann entscheiden, ob sie ihre Veranstaltung fortsetzt.

Die Stadt Freising sei bereit gewesen, Fischer einen kleinen Betrag zu zahlen, sagt Thalhammer. Dieser habe aber nicht den Vorstellungen der Gartentage-Veranstalterin entsprochen. Die Stadt will aber auch nicht das Uferlos-Festival verschieben. Das findet stets in der Woche statt, in die der Feiertag Christi-Himmelfahrt fällt. Das ist mal früher oder mal später im Mai oder gar erst Anfang Juni. Anita Fischer hat ihre Gartentage stets auf das zweite Mai-Wochenende terminiert, so dass es zu regelmäßigen Überschneidungen mit dem Uferlos-Festival kommt. Für diesen Fall rechnet Fischer mit beträchtlichen Einbußen an Besuchern und Einnahmen.

Eine Verlegung ihrer Gartentage kommt für die Organisatorin nicht in Frage. Besucher und Aussteller hätten sich auf diesen Termin eingestellt, argumentiert sie. Weil die Stadt nicht willens war, das Festival zu verschieben, hatte Fischer bereits im Mai erklärt, ihre Veranstaltung nicht mehr durchführen zu wollen. Neuerliche Verhandlungen mit Thalhammer folgten, ein entsprechender Zuschuss-Antrag von Fischer wurde allerdings abgelehnt. Der Oberbürgermeister erklärte im Hauptausschuss die Gespräche für gescheitert. Fischer ist darüber enttäuscht. Sie wirft den Stadträten vor, den Imagegewinn nicht zu erkennen, den ihre renommierten Gartentage der Stadt brächten. "Die Menschen nehmen eine Pflanze mit nach Hause und erinnern sich dann an Freising", verdeutlicht sie.

Fischer weiß, dass viele Aussteller aus dem In- und Ausland eine Petition an die Stadt gerichtet haben, ihr die Fortsetzung der Gartentage zu ermöglichen. Thalhammer bestätigt den Eingang entsprechender Zuschriften. Er sieht nun aber Fischer am Zug, neue Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Diese wiederum sucht nun einerseits nach möglichen Sponsoren, andererseits das Gespräch mit Landrat Schwaiger. Es soll im Lauf der nächsten Woche stattfinden. Die Gartentage finden auf dem Gelände des Landratsamts statt, dessen Hausherr Schwaiger ist. Dieser ist zur Zeit noch im Urlaub. Pressesprecherin Eva Dörpinghaus versichert aber, dass Fischer der Innenhof jederzeit für ihre Veranstaltung zur Verfügung stehe.

Vom Ausgang des Gesprächs mit Schwaiger und der Sponsorensuche macht es Fischer abhängig, ob sie im kommenden Jahr die Gartentage fortsetzt. "Eigentlich muss ich es ja", sagt sie. Denn die Organisatorin hat im Ordnungsamt der Stadt, der Genehmigungsbehörde, eine Dauermarkt-Festsetzung erwirkt. Sie wollte sich damit die Mühe ersparen, die Gartentage in jedem Jahr von Neuem zu beantragen. Bis Ende des Monats will sie sich Zeit lassen, eine endgültige Entscheidung über deren Zukunft zu finden. "Und ich lasse mich bis dahin nicht unter Druck setzen", stellt sie unmissverständlich klar.

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