Vergünstigtes Bauland:Die Flut wird noch kommen

Spatenstich Neubaugebiet Eching Einheimischenmodell

Beim Spatenstich (von links): Hubert Wittmann, Markus Fischböck (Verwaltung), Bürgermeister Sebastian Thaler, Stefanie Rüger (Erschließungsträger KFB), Gregor Schober (Projektleiter), Thomas Bimesmeier (Bauamtsleiter).

(Foto: Gemeinde Eching)

Die Frist für das Echinger Baulandmodell an der Böhmerwaldstraße läuft, bisher sind nur wenige Bewerbungen eingegangen

Von Klaus Bachhuber, Eching

Bewerbungen für vergünstigtes Bauland im Echinger Neubaugebiet ist im Rathaus bisher nur eine Handvoll eingegangen - aber die große Flut wird noch erwartet. Es gebe täglich Dutzende Anfragen zu den Konditionen und Modalitäten, schildert Bürgermeister Sebastian Thaler für die Liegenschaftsabteilung und aufgrund persönlicher Gesprächsanfragen. Drei Wochen nach dem Start der Bewerbungsfrist seien die meisten Interessenten wohl noch mit der Ausarbeitung der nötigen Unterlagen beschäftigt, "aber in den letzten zwei Wochen wird es explosionsartig ansteigen", glaubt er.

Im Neubaugebiet an der Böhmerwaldstraße werden im vergünstigten Wohnbaumodell der Gemeinde zwölf Baugrundstücke zur Errichtung von Doppelhäusern verkauft und sieben Baugrundstücke für Reihenhäuser im Erbbaurecht vergeben. Jeder Interessent darf sich für beide Varianten bewerben, muss dann aber auch zwei Anträge abgeben. Auch für weitere Baugebiete darf sich erneut bewerben, wer an der Böhmerwaldstraße nicht zum Zuge kommt, dann aber mit neuem Antrag in der dafür ausgerufenen Frist.

Mit einem symbolischen Spatenstich zum Start der Bewerbungsfrist für die Böhmerwaldstraße Mitte Mai hatte das Rathaus dokumentieren wollen, dass nun endlich etwas vorangehe. Gearbeitet wird derzeit aber nur mit Spatel und Pinzette: Aus dem letzten Grundstücksteil, der bisher als Lagerfläche einer Baustelle in Günzenhausen diente, werden die archäologischen Untersuchungen abgeschlossen.

Die Erschließungsarbeiten sollen im September mit der Verlegung der Abwasserkanäle beginnen, dann folgt der Wasseranschluss. Im Frühjahr 2020 soll der Straßenbau das Gebiet dann baureif machen. Die Frist für das Wohnbaumodell läuft noch bis zum 30. Juni. Die Vergabeentscheidungen will der Gemeinderat dann in der Sitzung im Juli treffen oder, wenn sich das zeitlich nicht mehr ausgeht, bei einer Sondersitzung Anfang August. Im Herbst könnten die Verkäufe dann notariell abgewickelt werden.

Parallel soll nach den internen Zeitplänen im Rathaus im Herbst die Grundstücksvergabe für ein weiteres Wohnbaugebiet starten. Wahrscheinlich kommt dann Eching-West zwischen Hollerner- und Maisteigstraße an die Reihe, wo 16 Doppelhaus- und zwölf Reihenhausgrundstücke vergünstigt vergeben werden. Die Ausschreibung soll erst beginnen, wenn Erkenntnisse aus der Vergabe an der Böhmerwaldstraße vorliegen.

Bei der Fixierung der Vergabekriterien war im Gemeinderat befürchtet worden, dass die Zielgruppe möglicherweise stark begrenzt sein könnte. Die Ausschlusskriterien lassen nur mittlere Einkommen zu - und es wird als fraglich gesehen, ob sich damit die trotz Gemeindesponsoring immer noch teuren Bauprojekte stemmen lassen.

Das erste konkrete Verfahren an der Böhmerwaldstraße soll hier Aufschlüsse liefern, dann muss der Gemeinderat möglicherweise nachjustieren. Der Quadratmeter wird für rund 715 Euro verkauft, zuzüglich Erschließungskosten, die bei rund 180 Euro liegen dürften. Der Erbpachtzins liegt bei etwa 10,70 Euro je Quadratmeter. Die Vergabekriterien beinhalten einen Mix aus sozialen Bewertungen und der Ortsverbundenheit.

Bewerbungen für das dritte Neubaugebiet am Mühlenweg im Dietersheimer Südosten sollen Anfang 2020 möglich sein. Die Erschließungsarbeiten für alle drei Flächen sind in Auftrag gegeben. Die Vergabe will das Rathaus erst starten, wenn alle privaten Grundeigner in den jeweiligen Neubaugebieten die Erschließungsaufträge unterschrieben haben. In Eching-West, wo nur ein privater Eigentümer beteiligt ist, dürfte das rascher gehen als in Dietersheim, wo rund 15 Eigentümer abgefragt werden müssen.

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