Veranstaltungsort in Neufahrn:Ein Saal für bis zu 350 Besucher

Gemeinderat beschließt Untersuchung für Alte-Halle-Ersatz

Die Alte Halle in Neufahrn wird demnächst abgerissen, dafür bekommt der Ersatzbau langsam ein "Gesicht". So soll es darin wieder einen multifunktionalen Veranstaltungssaal geben, in dem bis zu 350 Menschen Platz finden. Das hat der Gemeinderat jetzt grundsätzlich beschlossen. Um die Machbarkeit geht es in einer "städtebauliche Feinuntersuchung", die zusätzlich auch ein gastronomisches Angebot, eine Tiefgarage mit 85 Stellplätzen und Büros umfassen soll.

Abgehakt wurden dagegen Überlegungen für Wohnungen und einen Nahversorger. Dieser wäre in der denkbaren Größe wohl kaum wirtschaftlich zu betreiben, erklärte ein Fachplaner für Einzelhandel. Zudem seien fast alle Ketten in der Umgebung bereits vertreten. Einen Bio-Supermarkt gebe es zwar noch nicht, dafür aber würden die Standortanforderungen nicht erfüllt. Ein Verkehrsexperte hätte ohnehin mit Blick auf die benachbarten Schulen und den Schulweg der Kinder "Bauchschmerzen" gehabt. Ein Lebensmittelmarkt würde nach seinen Worten bis zu 1000 Kunden am Tag anziehen. Wohnungen hätten die Planer sich an dem Standort durchaus vorstellen können und auch "durchaus sinnvoll" gefunden. Allerdings befürchteten sie mögliche Konflikte bei Veranstaltungen im gleichen Gebäude. Trotzdem wären viele Gemeinderäte für Wohnungen gewesen, eine knappe Mehrheit gab aber Büros den Vorzug.

Die Experten gehören zu dem Planungsteam, das zwei Jahre lang an dem "Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept" (ISEK) gearbeitet und dabei auch die "Nachfolgenutzung" der Alten Halle untersucht hat. Gerade der Veranstaltungssaal ist nach Einschätzung von Teamleiterin Astrid Weisel durchaus ein "Schlüsselprojekt". Es entspreche voll und ganz den ISEK-Zielen, das Ortsbild aufzuwerten und das Zentrum zu stärken. Dass der Saal für bis zu 350 Personen ausgelegt sein sollte, entspricht ebenfalls der Empfehlung des Teams. Es hatte zuvor bereits bestehende Bürgerhäuser in umliegenden Gemeinden untersucht und rät zu einem Angebot, das sich unterscheidet, keine Konkurrenz darstellt und nach Möglichkeit eine Besonderheit sein soll.

Der Saal sollte teilbar und auch für kleine Veranstaltungen gut nutzbar sein. Vergeblich machte sich Kulturreferentin Christa Kürzinger (CSU) noch für einen größeren Saal mit bis zu 450 Plätzen stark. Ihr Antrag wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. Zum Vergleich: In der Aula des Oskar-Maria-Graf-Gymnasiums haben bis zu 800 Menschen Platz. Mit Bestuhlung können bis zu 550 Besucher untergebracht werden. Für die Bewirtung der Gäste schlagen die Fachplaner keine vollwertige Gastronomie vor. Schließlich wolle man den umliegenden Lokalen keine Konkurrenz machen. Auch wäre es wohl schwierig, einen Pächter zu finden. Favorisiert werde deshalb eine "Caterer-Küche", beziehungsweisen eine kleine Gastronomie mit Öffnungszeiten nur bei Veranstaltungen. Die Planer können sich mit Blick auf die Büros im gleichen Komplex zudem vorstellen, über die Gastronomie auch einen Mittagstisch anzubieten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: