Update:Für Radler bleibt es gefährlich

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Der Umbau der Korbinianskreuzung hängt auch von der Westtangente ab

Von Nadja Tausche

In der Rubrik "Update" beleuchtet die Freisinger SZ die aktuelle Situation bei wichtigen Bauprojekten im Landkreis Freising. Auf welchem Stand ist das jeweilige Projekt? Was wurde schon umgesetzt und wie soll das Ganze aussehen, wenn es fertig ist? Warum passiert bei manchen Vorhaben gefühlt gar nichts mehr? Ein Bestandteil der Serie ist das Mobilitätskonzept der Stadt Freising und wie es in die Praxis umgesetzt wird: Das soll immerhin nachhaltige Mobilität fördern und das Vorwärtskommen für alle Verkehrsteilnehmer verbessern. In der aktuellen Folge geht es um den Umbau der Korbinianskreuzung in Freising.

Für Autos soll es künftig eine Fahrspur weniger geben, für Fahrräder dafür eine mehr: An der Korbinianskreuzung in Freising ist einiges geplant. Konkret sollen ein Radstreifen sowie ein Radschutzstreifen dazukommen, den Gehweg will man außerdem stellenweise verbreitern. Das berichtet Rüdiger Jürgens vom Bau- und Planungsreferat der Stadt. Momentan sei man dabei, ein Angebot für einen Vorentwurf einzuholen, so Jürgens. Bevor die Kreuzung am nordöstlichen Rand der Altstadt aber tatsächlich umgebaut wird, muss die Straße erst einmal in den Besitz der Stadt übergehen. Die Gehwege an der Straße sind bereits in der Baulast der Stadt, so Jürgens, die Straße ist es aber nicht: Die sei momentan noch im Besitz der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das staatliche Bauamt Freising. "Die Stadt Freising ist nicht Baulastträger der Fahrbahn der B 301 Mainburger Straße, Landshuter Straße und Kölblstraße", erklärt er. Das heißt: Die B301 muss zur Kreisstraße umgestuft werden. Das passiert frühestens Ende 2020.

Im Grunde genommen kann die Stadt die Korbinianskreuzung nicht einfach umbauen, weil viele andere Maßnahmen damit zusammenhängen. Damit die B 301 zwischen Erlauf und Freising in den Besitz der Stadt übergeht, müsse man zum Beispiel erst auf die Freigabe der Nordostumfahrung warten, so Jürgens. Denn: Wenn an der Korbinianskreuzung eine Spur für Autofahrer fehlt - im Bereich des Knotenpunkts Mainburger Straße in Richtung Süden nämlich - müssen die Autos auf Alternativrouten ausweichen können. Hier kommt auch die Westtangente ins Spiel. Wenn die im Spätsommer 2021 fertig ist, soll sie genauso wie die Nordostumfahrung den Verkehr auf der Mainburger Straße reduzieren. Damit es mit dem starken Durchgangsverkehr nicht zum Chaos komme, müssten diese Ausweichrouten fertig sein, bevor die Korbinianskreuzung umgebaut wird - das haben laut Jürgens mehrere Verkehrsuntersuchungen ergeben.

Wie sich die Situation an der Kreuzung dann für Radfahrer und Fußgänger verbessert, hängt noch von einer dritten Baustelle ab. Die Stadt will die Kammergasse fahrradfreundlicher gestalten: Radfahrer sollen die Einbahnstraße künftig in beide Richtungen befahren können - oder die Straße soll für alle Autofahrer außer für Anlieger gleich ganz gesperrt werden. Radfahrer brauchen dann eine sichere Zufahrt, wenn sie von der Kammergasse auf die B 301 einbiegen und umgekehrt. Eine Brücke oder eine Unterführung zu bauen, ist laut Jürgens derzeit nicht im Gespräch.

© SZ vom 24.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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