Umzug nach Freising:Neufahrn ohne Chirurg

Norbert Kling hat vergeblich nach neuen Räumen gesucht

Etwa 40 Arzt-Praxen dürfte es in Neufahrn geben. Fast jede Fachrichtung ist vertreten. Künftig wird sich im Mediziner-Verzeichnis aber eine neue Lücke auftun: Chirurg Norbert Kling verlässt Neufahrn. Das teilte Wirtschaftsförderer Felix Kretz mit.

Der Arzt geht nicht aus freien Stücken: Er wollte seine Praxis im Lohfeld eigentlich sogar erweitern. "Das war aber vor Ort leider nicht möglich", bedauert Kretz. Der Eigentümer der Räume habe inzwischen andere Pläne mit dem Haus. Mit Unterstützung der Gemeinde versuchte Kling, eine Alternative zu finden. Doch auch das ist letztlich gescheitert. Er wird nun in Räumen im Freisinger Krankenhaus weiter praktizieren. Da sei die für ihn nötige Infrastruktur vorhanden, so Kretz.

Einen Chirurgen wird es dann in Neufahrn erst einmal nicht mehr geben. Schon seit mehreren Jahren vermissen viele Patienten eine andere Fachrichtung: Neufahrn hat keinen Augenarzt mehr, seit Hans-Joachim Neuhausen vor mehr als zehn Jahren in den Ruhestand gegangen ist. Seine Zulassung hat damals eine Freisinger Kollegin übernommen.

Die Praxis an der Sepp-Manger-Straße ist inzwischen Geschichte, und ein Ersatz ist schon allein daran gescheitert, dass die Zulassungen durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) limitiert sind. An die 5000 Unterschriften sammelten die Neufahrner damals, um eine Ausnahme zu erreichen, gebracht hat es letztlich aber nichts.

Dass das Thema den Menschen in der Gemeinde Neufahrn nach wie vor auf den Nägeln brennt, hat sich etwa bei der Seniorenbefragung gezeigt. Auch in der "Bürgerwerkstatt" für das "Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept" wurde das Thema unlängst angesprochen.

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