Um 5,4 Millionen Euro:Bau der Westtangente wird teurer

Um 5,4 Millionen Euro: Von Beginn an umstritten: Der Bau der Freisinger Westtangente.

Von Beginn an umstritten: Der Bau der Freisinger Westtangente.

(Foto: Marco Einfeldt)

Stadtverwaltung gibt Kostensteigerung im Finanzausschuss bekannt und empört damit die Grünen. Die umstrittene Straße soll nun 91 Millionen kosten.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Gegner des Projekts haben es stets prophezeit, nun sind ihre Vorhersagen fast schneller eingetreten, als befürchtet: Der Bau der Westtangente wird noch einmal deutlich teurer. Der Finanzausschuss des Freisinger Stadtrats ist am Montag von einer "Aktualisierung der Projektkosten" in Kenntnis gesetzt worden, nach der die Umgehungsstraße nun 91 Millionen kosten wird. Der Stadtrat hatte das umstrittene Projekt vor etwa zwei Jahren mit Gesamtkosten von 85,6 Millionen Euro genehmigt.

Die Teuerung kommt in erster Linie durch drei größere Posten zustande. So haben sich die Planungskosten um 1,2 Millionen Euro erhöht. Außerdem wird der Tunnel in Vötting allgemein 1,35 Millionen Euro mehr kosten als angenommen, die für seinen Bau notwendige Grundwasserabsenkung kostet 1,2 Millionen Euro zusätzlich.

Für den städtischen Haushalt bedeutet die Kostensteigerung wegen der Zuschussregelung und der Aufteilung der Finanzierung zwischen Stadt und Landkreis allerdings nur Mehrausgaben von 600000 Euro, wie es im Ausschuss hieß. Vor allem die Grünen äußerten sich empört. Stadtrat Sebastian Habermeyer sprach vom "Einstieg in die prophezeite Kostensteigerung" und kritisierte "Ungereimtheiten" in der vorgelegten Begründung für die Teuerung. Dass die Stadt nur 600000 Euro an Mehrkosten tragen müsse, sei schon deshalb eine Milchmädchenrechnung, weil auch der Anteil des Landkreises an den Kosten der Westtangente steige. "Und das zahlt die Stadt über die Kreisumlage dann auch wieder mit."

Abgeschlossen sind inzwischen möglicherweise die Verhandlungen über den noch notwendigen Grunderwerb für den Bau der neuen Straße. Tiefbauamtsleiter Franz Piller konterte den Vorwurf Habermeyers, man habe ja noch nicht einmal alle Grundstücke gekauft, mit dem vielsagenden Hinweis: "Warten sie auf den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung."

Endgültig genehmigen muss die neue Projektsumme noch der Freisinger Stadtrat, der am Donnerstag, 3. Dezember, tagt. Grüne und ÖDP haben bereits eine Ablehnung angekündigt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: