Hilfstransport:Betten für die Ukraine

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Die letzten Hilfsgüter für die Ukraine sind am Donnerstag am Feuerwehrhaus in Leonhardsbuch in den 40-Tonner eingeladen worden. (Foto: Marco Einfeldt)

Ein voll beladener 40-Tonner startet an diesem Freitag von Allershausen aus in Richtung ukrainische Grenze. An Bord befinden sich viele Hilfsgüter. Gesammelt haben die Allershausener für einen Pfarrer, der geflüchteten Frauen und Kindern helfen will.

Von Petra Schnirch, Allershausen

Ein voll beladener 40-Tonner startet an diesem Freitag von Allershausen aus in Richtung ukrainische Grenze. An Bord befinden sich Matratzen, Betten, Bettzeug, Klapptische und -stühle, Waschbecken, Kloschüsseln, ein Stromaggregat, aber auch Kinderwagen und Nahrungsmittel, darunter zwei Tonnen Mehl. Gesammelt haben die Allershausener für einen Pfarrer, der im ukrainischen Sokal, etwa 80 Kilometer nördlich von Lemberg gelegen, in einem leer stehenden Gebäude neben der Kirche etwa 50 geflüchtete Frauen und Kinder unterbringen will. "Die Hilfsbereitschaft ist riesig", sagt Pfarrer Hermann Schlicker, der die Aktion unterstützt hat. Auch in der Allershausener Schule sowie einer Klasse am Freisinger Dom-Gymnasium war dafür gesammelt worden.

Ausgegangen war die Initiative von Margaretha Choromanska, die aus Polen stammt. Ihr Cousin und ihre Schwiegereltern, die im Grenzgebiet wohnen, helfen dort Geflüchteten. Über sie kam auch der Kontakt zum Pfarrer in Sokal zustande. Ursprünglicher Plan war, zwei 7,5-Tonner zu beladen. Auf Vermittlung eines ehemaligen MAN-Mitarbeiters aus Kirchdorf, der auch einer der beiden Fahrer sein wird, stellt das Unternehmen nun aber einen großen Lastwagen für den Transport. Und auch der ist nun voll geworden. Am Donnerstag wurden am Feuerwehrhaus in Leonhardsbuch die letzten Paletten eingeladen. Mit Sprintern sollen die Hilfsgüter dann über die Grenze in die Ukraine gebracht werden.

"Ein großes Team"

"Wir sind fix und fertig, aber glücklich", sagt Margaretha Choromanska. Sie hätten alles bekommen, was der Pfarrer benötige. Auch eine Kreissäge, um Holz zum Beheizen der Räume klein schneiden zu können. Sie sei fast erschrocken, wie groß die Initiative geworden ist, sagt sie. "Wir sind ein großes Team."

Die mobile Fußpflegerin kennt viele Leute in Allershausen, einer ihrer Kunden vermittelte auch den Kontakt zum Dritten Bürgermeister Josef Lerchl, der den Transport nun mit dem Gemeindemobil, einem Kleinbus, begleitet. Auf der Rückfahrt sollen mehrere Geflüchtete mit nach Allershausen genommen werden.

Viele Frauen und Kinder wollten die Ukraine aber nicht verlassen, erzählt Choromanska, sie hoffen, im Nordwesten des Landes in Sicherheit zu sein. Deshalb will der Pfarrer in Sokal für sie Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Sie sei "total dankbar", sagt Choromanska, dass so viele Menschen mitgeholfen haben, den Transport auf den Weg zu bringen.

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