Es war die zweite große Kostensteigerung, die der Kreisausschuss bei seiner jüngsten Sitzung verdauen musste, nach der Ortsdurchfahrt Dietersheim auch noch den Geh- und Radweg zwischen Kirchdorf und Burghausen. Statt der knapp 1,5 Millionen Euro, von denen man bisher ausging, kostet der jetzt nämlich über drei Millionen.
Grund ist, dass der Radweg auch über eine Brücke führt. Eigentlich hätten dafür nur die "Kappen" seitlich der Brücke erneuert werden sollen. Im Zuge der Planungen aber ist man im Landratsamt darauf gekommen, dass auch die Qualität der Brücke und ihre Fahrbahnoberfläche zu wünschen übrig lassen. Die Brücke wurde 1975 neu gebaut, eigentlich steht sie ohnehin zur Sanierung an, was Entwässerung und Oberfläche anbelangt. Bei Gesprächen mit der Regierung, die den Bau des Geh- und Radwegs finanziell bezuschusst, erfuhr man nun, dass auch die Brückenarbeiten förderfähig sind, weil sie durch den förderfähigen Radweg bedingt werden. Das bedeutet, dass die Mehrkosten für den Landkreis etwas geringer ausfallen, wenn alles in einem Aufwasch passiert. Das Projekt kostet jetzt zwar über drei Millionen Euro, dafür steigen aber auch die Fördermittel von ursprünglich 700 000 auf 1,5 Millionen Euro. Trotzdem gab es von Kreisrat Rainer Schneider (FW) Kritik: Es gebe klare Richtlinien für Sichtungen von Brücken. "Und dann erfahren wir, dass die Untersuchung in meinen Augen nicht sorgfältig gemacht wurden, weil plötzlich die Sanierung ansteht."