Typisierung in der Volkshochschule:Erschütternde Diagnose

Typisierung in der Volkshochschule: Die an Leukämie erkrankte Moosburgerin Regina Hudler hofft darauf, einen passenden Stammzellenspender zu finden.

Die an Leukämie erkrankte Moosburgerin Regina Hudler hofft darauf, einen passenden Stammzellenspender zu finden.

(Foto: privat)

Nach einem gewöhnlichen Arztbesuch bekam die Moosburgerin Regina Hudler die völlig unerwartete Nachricht: Sie hat Leukämie. Jetzt sucht sie dringend einen Stammzellenspender

Von Clara Lipkowski, Moosburg

Eigentlich war Regina Hudler im Oktober zum Arzt gegangen, weil sie sich von einer Sommergrippe nicht erholte. Nichts Außergewöhnliches, dachte die 39-Jährige Moosburgerin. Ein paar Untersuchungen später kam die völlig unerwartete Diagnose: Leukämie. Blutkrebs. Dann musste alles sehr schnell gehen: Hudler fing eine Chemotherapie an und wurde aus dem Alltag, wie sie ihn bisher kannte, gerissen. Inzwischen wird sie im Klinikum Rechts der Isar behandelt. Gleichzeitig suchen sie und ihre Familie nach einem geeigneten Stammzellspender. Nur die Spende eines passenden genetischen Zwillings kann verhindern, dass die Krankheit sich weiter ausbreitet, und Hudler überlebt.

Deshalb bittet die Familie Freiwillige, sich testen zu lassen. Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren konnte zum Beispiel dazu am 4. Dezember zur Blutentnahme in die Aula der Volkshochschule (VHS) Moosburg kommen. Innerhalb weniger Minuten wurde eine kleine Blutprobe von fünf bis zehn Milliliter entnommen und dann im Labor auf Gewebemerkmale untersucht. Stimmen die Merkmale mit denen von Regina Hudler überein, kommt der Freiwillige als Stammzellspender infrage und wird erneut kontaktiert. Diese Typisierungsaktion ist für die Freiwilligen kostenlos, da die Selbsthilfegruppe "Leukämie Landshut" die Kosten übernimmt.

Regina Hudler will für ihren fünfjährigen Sohn da sein

Regina Hudler ist Mutter eines fünfjährigen Sohnes und wünscht sich, wieder ganz gesund zu werden, um für ihren Sohn da sein zu können. "Regina ist ein unglaublich positiver Mensch und eine Kämpfernatur", sagt ihre Mutter Annemarie. "Wir tun was wir können, um ihr zu helfen." In der Familie und im Freundeskreis kam niemand als Spender infrage. Deswegen kann die 39-Jährige nur hoffen, dass sich ein geeigneter Spender findet. Dann könnte schnellstmöglich eine Stammzelltransplantation stattfinden.

Die VHS in Moosburg versucht nun mit der Mutter von Regina Hudler möglichst viele Menschen zur Blutentnahme zu motivieren. Gemeinsam haben sie mehr als 2000 Flyer und Poster gedruckt, in der Stadt verteilt, in Geschäften ausgelegt und aufgehängt, um auf die Typisierungsaktion aufmerksam zu machen. Auch auf Facebook wurde die Aktion gepostet. "Die Resonanz ist überwältigend", sagt VHS-Leiterin Gerda Fischer. "Die Hilfsbereitschaft ist riesig, viele kommen auf uns zu und fragen nach mehr Flyern, weil sie noch mehr auslegen wollen. Jetzt hoffen wir natürlich auf ganz viele Freiwillige, damit die Chance steigt, dass Regina Hudler schnell einen Spender findet. Sonst geht das Bangen weiter."

Nötig ist ein genetischer Zwilling

Bei Blutkrebs wird die normale Blutbildung gestört. Bösartig entartete Zellen teilen und klonen sich unkontrolliert und führen zum Ausbruch von Leukämie. Das Blut kann dann seine lebensnotwendigen Aufgaben nicht mehr erfüllen, also Infektionen bekämpfen, Blutungen stoppen oder Sauerstoff transportieren. Wird rechtzeitig der passende Spender gefunden, kann die Krankheit geheilt werden.

Weitere Infos unter: www.shg-leukaemie.de. Wer die Selbsthilfegruppe, die für die 50 Euro je Typisierung, aufkommt, finanziell unterstützen will, kann es auf folgendes Konto einzahlen: DE29 7435 0000 0000 844 70, Verwendungszweck: "Regina".

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