Süddeutsche Zeitung

Neujahrsempfang in Freising:Neues Großprojekt in Weihenstephan

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Die TU München will die Forschung zu multiresistenten Keimen bündeln, im Sommer wird der Grundstein für den Neubau gelegt. Die Neuberufungen sind teils schon darauf ausgerichtet.

Von Petra Schnirch, Freising

In Weihenstephan steht erneut ein großes Neubauprojekt an. Bereits im März will die TU München (TUM) mit ersten Arbeiten beginnen, im Sommer soll der Grundstein für das "Zentrum für Integrierte Infektionsprävention" (ZIP) gelegt werden, das kündigte Dekanin Ingrid Kögel-Knabner am Dienstag beim Neujahrsempfang der TUM School of Life Sciences an, wie das Wissenschaftszentrum Weihenstephan nach einer Strukturreform heißt.

Nach den digitalen Botschaften in den beiden vergangenen Jahren konnte die Veranstaltung nun endlich wieder auf dem Campus stattfinden. Das ist kein unwichtiges Detail: Denn neben dem traditionellen Rück- und Ausblick soll der gesellige Teil, der persönliche Austausch im Mittelpunkt stehen. Auch emeritierte Professoren und Professorinnen kommen zu diesem Anlass immer wieder gern nach Weihenstephan, darunter der ehemalige TUM-Präsident Wolfgang Herrmann.

Es gilt Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu suchen

Die Bandbreite der Forschung in Weihenstephan ist enorm. Kögel-Knabner umschrieb die Aufgabe so: "Die Grundlagen des Lebens erforschen und nach Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit suchen". Einen Beitrag dazu soll das ZIP liefern. In dem neuen Zentrum will die TUM an der Schnittstelle zwischen Tierwissenschaften und Humanmedizin die Forschung zu multiresistenten Keimen bündeln, die sich zu einer der größten Gefahren für den Menschen entwickeln könnten. Auch einige der 2022 neu berufenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich bei dem Empfang kurz vorstellten, arbeiten in diesem Bereich. Bereits Anfang März soll auf dem Areal an der Liesel-Beckmann-Straße mit den Bauarbeiten für die Infrastruktur begonnen werden. Die Erdarbeiten sollen im Mai folgen. Mit dem Rohbau will die TUM nach dem bisherigen Zeitplan am 28. Juni starten.

Derzeit zählt die TUM am Standort Weihenstephan mehr als 4600 Studierende. Es gibt 91 Professuren, 29 Prozent sind mit Frauen besetzt. Bei den Neuberufungen war das Verhältnis laut Kögel-Knabner ausgeglichen. Neu sind: Li Deng (Prävention Mikrobieller Infektionskrankheiten), Julijana Gjorgjieva (Computational Neuroscience), Julia Steinhoff-Wagner (Tierernährung und Metabolismus), Stephen Schrettl (Funktionsmaterialien für Lebensmittelverpackungen), Marius Henkel (Cellular Agriculture), Mohsen Zare (Soil Biophysics and Environmetal Systems), Petra Först (Food Process Engineering), Karsten Köhler (Bewegung, Ernährung und Gesundheit), Ferdinand Ludwig (Green Technologies in Landscape Architecture) und Friederike Ebner (Infection Pathogenese).

Angelika Schnieke ist nun "Emerita of Excellence"

In den Ruhestand verabschiedet wurden Michael Schemann, Lehrstuhl für Humanbiologie, Wolfgang Windisch, Lehrstuhl für Tierernährung, und Angelika Schnieke, Lehrstuhl für Biotechnologie der Nutztiere. Schnieke war von 2013 bis 2016 zudem Dekanin und wurde zur "Emerita of Excellence" ernannt. Einer breiten Öffentlichkeit ist ihre Arbeit in einem Forscherteam zum Klonschaf Dolly bekannt.

Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher hob die guten Kontakte zwischen Campus und Stadt hervor. "Ihre Türen sind weit geöffnet", sagte er. Mit der gemeinsamen Vortragsreihe TUM@Freising komme die Wissenschaft in die Stadt. Auch der Wissenschaftspreis, den die Stadt alle zwei Jahre vergibt, drückt die Verbundenheit aus, ebenso die Ehrung für die besten Masterarbeiten. In diesem Jahr zeichnete der OB Theresa Mittermair, Vera Baron, Markus Stimmelmayer, Lukas Hans, Theresa Hoiß und Alexander Wolf aus.

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