Tierheim:Langenbach will nicht zahlen

Erneut blitzt der Tierschutzverein Freising mit seiner Bitte um finanzielle Beteiligung der Gemeinde am geplanten Bau eines Tierheims ab. "So ganz koscher ist der Tierschutzverein zudem nicht", sagt ein Ratsmitglied.

Erneut ist der Tierschutzverein Freising mit seiner Bitte um finanzielle Beteiligung der Gemeinde am geplanten Bau eines Tierheims abgeblitzt. Seit zwei Jahren versucht der Verein, die Gemeinden für eine Unterstützung beim Bau eines neuen Tierheims zu begeistern, den er nicht alleine schultern kann. Bisher ging es darum, dass sich die 24 Landkreisgemeinden mit einer "Fundtierpauschale" von 90 Cent pro Einwohner und Jahr am Bau und der Unterbringung der Tiere beteiligen sollten. Diese Aktion war nicht sonderlich erfolgreich.

Eine Reihe von Gemeinden, darunter Langenbach, hat auch Unterbringungsverträge mit dem Tierheim Heinzelwinkel im Landkreis Landshut und will diese auch beibehalten. Die Gemeinde Langenbach beispielsweise kostet das einen Mitgliedsbeitrag von nur 25 Euro im Jahr. Nun bietet der Tierschutzverein für diese Gemeinden auch einen reduzierten Beitrag von 50 Cent pro Einwohner, ohne Tierunterbringung. Im Langenbacher Gemeinderat konnte man sich mit beiden Alternativen nicht anfreunden. Zwar wies Bürgermeisterin Susanne Hoyer darauf hin, dass der Landkreis Freising der einzige ohne ein Tierheim sei und die Probleme mit herrenlosen Tieren ständig steigen würden. Der Bau eines Tierheims sei also dringend notwendig.

Im Gremium aber gab es Zweifler: Ratsmitglied Elmar Ziegler (CSU) kritisierte zu erwartende weitere hohe Kosten bei einer Beteiligung der Gemeinde. "So ganz koscher ist der Tierschutzverein zudem nicht." Bisher sei er lediglich durch Streitereien und Querelen aufgefallen. So seien die zu erwartenden Personalkosten sicher zu niedrig kalkuliert. Auch Florian Böck (FWL) befürchtete, die Kosten seien schön gerechnet, "wer zahlt da am Ende die Zeche?" Walter Prochaska (UWL) meinte, dass selbst beim reduzierten Beitrag von 50 Cent rund 2000 Euro im Jahr auf die Gemeinde zukommen würden.

Die allerdings nur für den Bau des Tierheims, nicht für die Unterbringung der Tiere wären, wie Bürgermeisterin Hoyer klarstellte. Prochaska blieb bei seiner Einschätzung: "Für dieses Geld kann man sicher andere Dinge unterstützen." Verena Juranowitsch (Grüne) appellierte an die Solidarität unter den Gemeinden. Auf ehrenamtlichen Schultern allein sei der Tierschutz im Landkreis sicher nicht zu bewältigen. Jürgen Hauser (SPD) sah eine Verpflichtung der Gemeinde, die rund 4000 Euro im Jahr eingenommene Hundesteuer für den Bau und Betrieb eines Tierheims zu verwenden, was auch der Vorschlag von Albert Neumayr (FWO) war. Mit 2:14 Stimmen wurde der 90-Cent-Beitrag abgelehnt, die 50-Cent-Lösung nur für den Bau eines Tierheims im Landkreis fiel ähnlich deutlich durch.

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