Der Freisinger Komponist, Musikpädagoge und Kulturpreisträger Theo Brand wäre heuer 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass veranstaltet das P-Seminar Musik des Camerloher-Gymnasiums am Donnerstag, 5. Juni, um 19 Uhr unter der Leitung von Marianne Brand ein Gedenkkonzert in der Aula der Schule.
Das Konzert biete einen Querschnitt seines Schaffens, so die Veranstalter. Vom Camerloher-Gymnasium treten der Oberstufenchor, das Symphonieorchester, das Jugendsymphonieorchester sowie das Blechbläserensemble auf. Außerdem sorgen das Theo-Brand-Ensemble St. Georg und der Asamchor für besondere musikalische Highlights. Ehemalige Schüler und Weggefährten sollen in Videoeinspielungen zu Wort kommen und an den Musiker und Menschen erinnern. Ferner ist eine kleine Ausstellung zu dem Komponisten zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Der profilierte Musiker und Musikpädagoge, lange Jahre auch Lehrer am Freisinger Camerloher Gymnasium, starb am 22. September 2016 im Alter von 91 Jahren. Schon sein Vater Franz Brand unterrichtete von 1923 bis 1953 am Dom-Gymnasium Biologie, Chemie und Erdkunde und spielte als Hornist unter anderem im Domorchester und im Orchester der Liedertafel. Franz Brand hatte sich seinerzeit geweigert, der NSDAP beizutreten, büßte dies mit Beförderungsstopp und wurde von den Nazis observiert. Nach dem Krieg ernannten ihn die Amerikaner zum Vorsitzenden der „Spruchkammer Land“ bei der Entnazifizierung.
Auch Sohn Theo war politisch aktiv. Er musste sich kurz vor der Kapitulation der Nazis auf einem Bauernhof verstecken, da er als Aktivist bei Major Braun war, der die „Freiheitsaktion Bayern“ maßgeblich bestimmte. Theo Brand erlebte die Bombenangriffe auf München und Freising. Im Gefangenenlager in Erding wurde er dann sofort entlassen, da er ein Schreiben von Kardinal Faulhaber über seine Bedeutung als Organist in Freising vorweisen konnte.
Er besuchte das Dom-Gymnasium, studierte von 1946 an Komposition an der Münchner Musikhochschule und schloss sein Studium 1951 mit dem Staatsexamen in Schulmusik und Orgel ab. Außerdem war er von 1945 bis 1952 Chorregent und Organist an der Neustifter Pfarrkirche St. Peter und Paul.