Theater:Vertuschung, Ratsch und Tratsch

Theater: Regisseur Philipp Schreyer probt mit seinem Ensemble schon seit Monaten. Premiere ist am 24. Oktober.

Regisseur Philipp Schreyer probt mit seinem Ensemble schon seit Monaten. Premiere ist am 24. Oktober.

(Foto: Marco Einfeldt)

Das Kreative Schauspiel-Ensemble zeigt das Broadwaystück "Gerüchte, Gerüchte"

Von Mark Geiger, Freising

Theaterfreunde dürfen sich auf eine neue Darbietung des Vereins Kreatives Schauspiel-Ensemble (KSE) freuen. Die Gruppe, deren Beliebtheit stetig zunimmt, bereichert den Theaterverein Freising ungemein. Ihr neuestes Stück ist bereits die achte Produktion. Das KSE besteht aus Schülern, Studenten, Auszubildenden und einigen Berufstätigen. Der Altersdurchschnitt liegt bei Mitte 20. Trotzdem wagen sich die kreativen Köpfe gerne mal an schwierige Stücke und Klassiker, wie "Der gestiefelte Kater". 2016 erhielt die Gruppe sogar den Freisinger Jugendkulturpreis.

Wie auf der Website des Ensembles zu lesen ist, präsentiert es in diesem Jahr eine moderne Farce von Neil Simon: "Gerüchte, Gerüchte." Das Broadwaystück ist sehr berühmt und findet weltweit Anklang beim Publikum. Zum Inhalt: Der Bürgermeister von New York City und seine Frau laden anlässlich des zehnten Hochzeitstages zur edlen Dinnerparty. Die ersten Gäste finden jedoch weder die Ehegattin noch das Personal vor. Der Bürgermeister liegt im Obergeschoss, verletzt durch einen Schuss, der sein Ohr durchdrang. Versuchter Selbstmord? Soll die Polizei eingreifen? Man einigt sich, das Ehepaar vor Gerede zu schützen, was auch passiert sein mag. Eine Ausrede wird gesponnen, deren Faden aber länger und ausgeschmückter wird, je mehr Gäste sie erfahren und erzählen - der eigentliche Vorfall bleibt natürlich auf der Strecke.

Humorvoll zeigt "Gerüchte, Gerüchte" etwas allzu Menschliches: Vertuschung, Ratsch und Tratsch, obwohl keiner Genaueres weiß. Es entstehen: Gerüchte. Das Stück lebt besonders vom kuriosen Zusammenprall unterschiedlicher Figuren, die an einem Strang ziehen müssen. Der entscheidende Dreh der Frauen und Männer des Ensembles: Das Geschehen wird in die Vereinigten Staaten der 1960er Jahre verlegt. Absichtlich werden eindeutige Klischees genutzt. Bunt wird der Auftritt darum, farbenfroh und kitschig in seiner Optik.

Seit einigen Monaten probt Regisseur Philipp Schreyer bereits mit den Schauspielern, damit im Oktober und November alles reibungslos vonstattengeht. Gegründet hat das KSE im Jahr 2010 eine kleine Gruppe von Abiturienten. Mittlerweile zählt sie 15 Mitglieder. Das Besondere ist der Wahlspruch: "Theater ist für alle da und bietet mehr als nur Unterhaltung." Vorführungen kosten daher keinen Eintritt. Jeder soll die Möglichkeit haben, Kultur unabhängig von den finanziellen Mitteln zu erleben. Aller Aufwand, wie Stückrechte und Technik, werden von Förder- und Spendengeld bezahlt.

Häufig wählt das KSE moderne Dramen, die Jung und Alt in Spielstätten wie den Lindenkeller oder die alte Kaserne locken. Wert legt die Gruppe auf Kostüme, Plakate und Farbe bei der Interpretation der Stücke. Auch intensives Proben gehört dazu sowie multimediale Instrumente.

Seine Premiere feiert "Gerüchte, Gerüchte" am 24. Oktober um 20 Uhr. Des Weiteren wird gespielt am 26. und 27. Oktober, sowie am 9. und 10. November, jeweils um 20 Uhr. Außerdem am 28. Oktober und am 11. November um 16 Uhr. Spielort ist das Palotti-Haus Freising an der Pallottinerstraße 2 in Freising. Geöffnet wird 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung.

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