Theater in der Wirtschaft:Kunst, Liebesbriefe und der Gott des Gemetzels

Theater im Zelt

Klemens Plail (rechts) hat das "Theater 04" im Jahr 2004 gegründet. Hier spielt er mit Markus Czeslik eine Szene aus einem Einakter von Tschechow.

(Foto: Marco Einfeldt)

Das Freisinger "Theater 04" bespielt bis Mitte Mai die Bühne im Furtnerbräu und zeigt gleich drei verschiedene Stücke.

Von Rebecca Seeberg

Die Freisinger Theatergruppe "Theater 04" tritt noch bis Sonntag, 17. Mai, regelmäßig im Furtnerbräu in Freising auf. Das Ensemble greift dabei auf drei alt gediente Stücke aus dem Repertoire zurück und zeigt "Kunst" von Yasmina Reza, "Love Letters" von A. R. Gurney und "Der Gott des Gemetzels" von Yasmina Resa, bei denen "Lachen und Weinen garantiert" sind, wie es heißt.

Die Gruppe wurde im Jahr 2004 von Klemens Plail gegründet. Regie führt Daniela Obermeir, die selber professionelle Schauspielerin ist und die bunt gemischte Gruppe aus Laien und Profis anleitet. Dazu wirken noch vier weitere Schauspieler an der Produktion mit, das sind Petra Lewi, die daneben auch für die Maske verantwortlich ist, Markus Czeslik, Ute Reinicke und Wolfgang Steger.

Eröffnet wurden die Theaterwochen im Furtnerbräu mit dem Stück "Kunst", das Petra Lewi als ein richtiges "Männerstück" bezeichnet. In der Diskussion über ein von einem der Protagonisten gekauftes weißes Bild mit Streifen entstehen verschiedene Stränge, Verwicklungen, Streitereien und Dialoge mit Witz. Yasmina Reza, eine der "meistgespielten zeitgenössischen Schriftstellerinnen", schaffe es mit brillanter Geschwindigkeit das Stück auf den Punkt zu bringen, sagt Lewi. Noch an den Sonntagen, 22.März, 12. April und 17. Mai, ist diese Aufführung zu sehen.

Am Freitag, 6. März, und Sonntag, 26. April, folgt dann "Love Letters", ein Stück des Amerikaners A. R. Gurney. In Briefen zwischen einem Mann und einer Frau beschreibt er deren Beziehung und Leben über viele Jahre hinweg. Die ursprünglich als Lesung gedachte Fassung habe das "Theater 04" nun in Szene gesetzt, um das Geschehen lebendiger gestalten zu können, berichtet Lewi. Man könne die Protagonisten des Stücks "durch Höhen und Tiefen des Lebens begleiten", erzählt die Schauspielerin, die selber die Hauptdarstellerin spielt. "Wir schaffen es sogar manchmal, dass einige Leute im Publikum Tränen vergießen", so bewegend sei das Stück.

Mit "Gott des Gemetzels" am Sonntag, 15. März, und am Freitag, 15. Mai, treibt es die Theatergruppe dann auf den Höhepunkt der Schauspielkunst. "Da steckt so viel Wahres drin", lacht Lewi. Ihre Zuschauer seien oft verblüfft, wie realistisch die Szenen des Stückes sind. In dem Theaterstück, das 2011 sogar verfilmt wurde, geht es um ein Zusammentreffen von zwei Ehepaaren, die sich eigentlich über die Schlägerei ihrer Kinder unterhalten wollen. "Und damit beginnt eine kleine Odyssee", schmunzelt Lewi. Es gehe nie um die Sache selbst, die Stimmung heize sich immer mehr auf, nicht zuletzt wegen kleiner Ehekrisen, Konstellationswechsel, einem nervigen Moralapostel und einem ständig klingelnden Telefon.

Es kann nicht anders kommen, die Situation eskaliert. In dem eineinhalbstündigen Stück werde es dem Zuschauer nie langweilig, verspricht Lewi. Und auch den Schauspielern mache es unglaublich viel Spaß auf die unvermeidliche "Explosion" hinzuarbeiten.

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