Es hilft nichts: Durch die Fenster im Eckherhaus, in dem auch die Musikschule untergebracht ist, zieht es wie Hechtsuppe, und wenn es stark regnet, dann bleibt es nicht mehr trocken. Schon 2020 hätten alle Fenster ausgetauscht werden sollen. Weil man da noch nicht genau wusste, wie sich die Pandemie auf die städtischen Finanzen auswirken würde, hat man diese Maßnahme aber verschoben. Schließlich kostet der Austausch der 76 Fenster rund 240 000 Euro. Nun lässt sich das aber nicht weiter aufschieben.
Das Eckherhaus war 1978 vom ehemaligen Krankenhaus zur Musikschule umgebaut worden. Das Erdgeschoss ist aktuell an die Arbeiterwohlfahrt vermietet. Die oberen drei Stockwerke werden von der Musikschule und als Hausmeisterwohnung genutzt. Beim Umbau im Jahr 1978 waren zuletzt sämtliche Holzfenster durch Wagnerfenster mit Einfachverglasung ersetzt worden. Diese, so die Verwaltung, seien mittlerweile altersbedingt stark verschlissen, teilweise nicht mal mehr "schlagregendicht", und sie erfüllten auch nicht mehr die gewünschten bauphysikalischen Eigenschaften. Es wird also durchs Fenster hinausgeheizt.
Da es sich beim Eckherhaus um ein Einzeldenkmal handelt, hat der Denkmalschutz mitzureden. Für die 76 Fenster soll jetzt ein historisierendes Systemfenster in Kreuzstock-Form aus Eiche mit Zweifach-Verglasung zur Ausführung kommen. Die Außenfensterbänke werden aus gefalztem Kupferblech angefertigt. Aufgrund der aktuellen Marktentwicklungen ist derzeit mit einer Lieferzeit von sechs Monaten für Holzfenster zu rechnen. Um den Fensteraustausch wie geplant in den Sommerferien 2022 umsetzen zu können, müssen sie darum bereits im Januar 2022 ausgeschrieben werden.